„Die NATO sollte sehr entschieden und eindeutig auf Provokationen Russlands reagieren“, sagte Kosiniak-Kamysz am Sonntag bei einem Auftritt in Boguchwała im Südosten Polens. Russische Maschinen seien am Freitag rund zwölf Minuten lang in estnischem Luftraum geflogen, bevor sie in Richtung der Insel Hiiumaa abdrehten.
Nach Angaben estnischer Behörden ist dies nicht der erste Vorfall dieser Art. In den vergangenen Jahren sei der estnische Luftraum etwa 40 Mal von russischen Flugzeugen verletzt worden. Der aktuelle Fall sei besonders gravierend, so Kosiniak-Kamysz: „Das zeigt, wie Russland das Tempo erhöht und von allen Seiten provoziert.“
Auch internationale Politiker fordern eine härtere Linie. Der tschechische Präsident Petr Pavel sprach sich dafür aus, dass die NATO notfalls auch den Abschuss russischer Flugzeuge in Erwägung ziehen solle.
Kosiniak-Kamysz erinnerte zudem daran, dass russische Flugzeuge kürzlich über eine Bohrplattform des polnischen Unternehmens Orlen geflogen seien. Zudem hätten russische Schiffe Kabel auf dem Grund der Ostsee beschädigt. „Diese Provokationen werden andauern, und man muss darauf reagieren“, betonte er. Gleichzeitig sei es wichtig, die Gesellschaft widerstandsfähig gegen Desinformation zu machen.
Der Minister wies darauf hin, dass die NATO die Operation „Eastern Sentry“ gestartet habe, die den Schutz der östlichen Regionen Polens, darunter auch das Karpatenvorland, verstärken soll. Daran beteiligt seien Truppen aus Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Tschechien. Auch Einheiten aus Dänemark, Schweden, den USA und Großbritannien würden eingesetzt.
PAP/jc