Polen und Lettland sind laut Litauens Ministerpräsidentin Inga Ruginiene bereit, gemeinsam mit Vilnius über ein koordiniertes Vorgehen an der Grenze zu Belarus zu beraten. Anlass sind wiederholte Zwischenfälle mit Schmuggelballons aus Belarus, die den Flugverkehr in der litauischen Hauptstadt zuletzt massiv gestört haben.
Litauen hatte die Grenze im Oktober zeitweise geschlossen, öffnete sie aber vor zwei Wochen wieder, nachdem die Anzahl der Vorfälle zurückging. Doch am vergangenen Wochenende registrierten die Radarsysteme erneut rund 40 aus Belarus kommende Objekte, woraufhin der Flughafen in Vilnius kurzzeitig seinen Betrieb einstellte.
In einem Interview mit dem Sender LRT erklärte Ruginiene, die Regierungschefs Polens und Lettlands hätten Bereitschaft signalisiert, im Bedarfsfall über eine abgestimmte Grenzschließung zu sprechen. Noch sei dieser Punkt nicht erreicht, betonte sie. Sobald dies der Fall sei, solle das weitere Vorgehen eng koordiniert werden. Auch die Europäische Kommission zeige großes Interesse an der Entwicklung.
Litauen wertet die Ballons mit Schmuggelware als Teil einer hybriden Bedrohung. In den letzten zwei Monaten mussten die Flughäfen in Vilnius und Kaunas insgesamt neunmal geschlossen werden. Davon betroffen waren etwa 250 Flüge und mehr als 36.000 Passagiere.
IAR/adn