Wie das Nachrichtenportal Onet berichtet, sollte die Operation Hilfskorridore in einer Phase stören, in der der Großteil der Waffenlieferungen für Kiew über Polen lief. Die Hintermänner auf Telegram – unter Pseudonymen wie „Andrzej“, „Barbados“, „Mara“, „Pink“, „Gabriel Kuczynski“ und „Secret Chat“ – sollen zwölf Ukrainer, drei Belarussen und einen Russen dazu angeworben haben.
Im Februar und März 2023 seien laut Staatsanwaltschaft sechs solarbetriebene Überwachungskameras in der Nähe strategischer Bahnstrecken entdeckt worden. Das Bildmaterial sei in einer Cloud gespeichert worden, um Umfang und Zeiten der Transporte zu erfassen. Insgesamt habe man 16 Verdächtige festgenommen. Bei Durchsuchungen haben Ermittler Telefone, SIM-Karten, Laptops, GPS-Geräte, Kameras sowie Geräte zur Vervielfältigung und Verteilung antiukrainischer und -westlicher Parolen und Flugblätter gesichert.
Die Bezahlung sei in Kryptowährung erfolgt: 5 bis 7 US-Dollar für Propagandaaktionen, 200 bis 400 Dollar für Brandstiftung, 300 bis 400 Dollar pro installierter Kamera, 400 Dollar für eine Körperverletzung und 10.000 Dollar für das Entgleisen eines Zugs. Unter den Zielen seien auch die Häfen von Gdańsk und Gdynia, der Marinehafen Gdynia sowie das Rüstungswerk Bumar Łabędy gewesen.
Im Dezember 2023 hatte ein Gericht in Lublin 14 Mitglieder des Netzwerks mit Strafen von bis zu sechs Jahren wegen Spionage verurteilt. Nach dem Sabotageakt Mitte November auf der Bahnstrecke Warschau–Dorohusk sucht die Polizei nach den nach Weißrussland geflohenen Ukrainern Jewhenij Iwanow und Ołeksandr Kononow. Am Montag hat die Staatsanwaltschaft Europäische Haftbefehle gegen die beiden Männer beantragt.
Onet/PR/PAP/ps