Deutsche Redaktion

Polen warnt vor russischer Desinformationskampagne nach Sabotage an Bahnstrecke

19.11.2025 06:18
Nach einem bestätigten Sabotageakt auf der Bahnstrecke zwischen Warschau und Lublin warnen die polnischen Behörden vor einer koordinierten prorussischen Desinformationskampagne. Nach Angaben des Ministeriums für Digitalisierung identifizieren die Sicherheitsdienste seit dem 16. November verstärkte Versuche, die Verantwortung für die Beschädigung der Gleise der Ukraine zuzuschreiben.
Ministerstwo Cyfryzacji: uwaga na dezinformację dotyczącą sabotażu polskich linii kolejowych
Ministerstwo Cyfryzacji: uwaga na dezinformację dotyczącą sabotażu polskich linii kolejowych Foto: PAP/Wojtek Jargiło

In russischen und polnischsprachigen Onlinekanälen verbreiteten sich demnach gezielt Inhalte, die die Ermittlungen polnischer Sicherheitsbehörden infrage stellen. In den sozialen Netzwerken, vor allem auf den Plattformen X und Telegram, seien zunehmend Beiträge erschienen, die den Vorfall als „ukrainischen Sabotageakt“ oder „Terroranschlag“ darstellten. Teilweise wurden auch Falschmeldungen über angebliche Warnungen deutscher Medien

Laut Ministerium folgt die Dynamik der Veröffentlichungen einem bekannten Muster koordinierter Desinformation: Nach ersten neutralen Hinweisen und offiziellen Mitteilungen würden alternative und anklagende Narrative aufgebaut. Russische Staatsmedien und verbundene Telegram-Kanäle nutzten den Vorfall, um ein Bild von Instabilität in der EU zu zeichnen und Spannungen zwischen Polen und der Ukraine zu schüren.

Die Regierung rief die Bevölkerung auf, Quellen sorgfältig zu prüfen und verdächtige Inhalte über das Portal zglos-dezinformacje.nask.pl zu melden.


IAR/jc

 

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