Bekannt durch Lieder wie „Dni, których nie znamy“, „Będziesz moją panią“ oder „Niepewność“, verband Grechuta Elemente von Rock, Jazz und klassischer Musik und schuf damit einen unverwechselbaren Stil. Kritiker lobten seine Fähigkeit, poetische Texte sowohl für ein anspruchsvolles Publikum als auch für breite Hörerschichten zugänglich zu machen.
Der Durchbruch gelang Grechuta 1967 beim Festival des Studentenliedes in Krakau. In den folgenden Jahren feierte er wiederholt Erfolge beim polnischen Musikfestival in Opole, unter anderem mit den Titeln „Korowód“ und „Hop, szklankę piwa“.
Sein zurückhaltender Bühnenstil – kaum Bewegungen, volle Konzentration auf den Text – galt in Zeiten lauter Pop-Inszenierungen als ungewöhnlich. Grechuta begründete dies mit dem Anspruch, der Poesie Raum zu geben: Bewegungen könnten die Wirkung der Texte schmälern.
Trotz seines künstlerischen Erfolgs litt Grechuta jahrzehntelang an einer bipolaren Störung, die sein privates und berufliches Leben belastete. Dennoch blieb er bis in die 2000er-Jahre aktiv. 2001 erhielt er eine Goldene Schallplatte, 2003 veröffentlichte er sein letztes Album „Niezwykłe miejsca“. Ein Jahr später nahm er gemeinsam mit der Band Myslovitz das Lied „Kraków“ auf.
Für sein Lebenswerk wurde Grechuta 2006 beim Festival in Opole mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Aufgrund seiner Krankheit konnte er den Preis jedoch nicht persönlich entgegennehmen. Marek Grechuta starb am 9. Oktober 2006 in Krakau. Seine Lieder gehören bis heute zu den beliebtesten und meistzitierten Werken der polnischen Musikgeschichte.
PAP/jc