Deutsche Redaktion

Rzeczpospolita: Polen Hauptprofiteur des Finanzplans von Merkel und Macron

28.05.2020 13:14
Die EU stellt Milliarden bereit, um sich von der Pandemie zu erholen. Polen könnte mindestens 98 Mrd. EUR erhalten.
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Die EU stellt Milliarden bereit, um sich von der Pandemie zu erholen. Wie die Rzeczpospolita in einem Kommentar schreibt, habe die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, einen Plan vorgestellt, der den EU-Haushalt bis 2027 und einen Fonds zur Wiederherstellung der Wirtschaft nach der Pandemie umfasse. Im ersteren Fall könne Polen mindestens 98 Mrd. EUR erhalten.

Nach 2027 sollen die Kredite innerhalb von 30 Jahren von der gesamten Union zurückgezahlt werden. In diesem Szenario, so die konservative Tageszeitung, bleibe Polen mit bislang insgesamt 136 Milliarden Euro ein Begünstigter: Warschau werde mehr Geld erhalten, als es zahle, sowohl im EU-Haushalt als auch im Wiederaufbaufonds. Wenn man die Coronavirus-Epidemie nur aus gesundheitlicher Sicht betrachte, lesen wir, dann sei Polen - gemessen an der Anzahl der infizierten, Hospitalisierten oder Todesfälle - eines der am wenigsten betroffenen Länder. Selbst die prognostizierte Rezession in Polen sei die mildeste. Aber angesichts der verlorenen wirtschaftlichen Vorteile - Polen hatte vor der Pandemie eine der höchsten BIP-Wachstumsraten - werde das Land jedoch erheblich unter der Pandemie leiden, erklärt die Tageszeitung. Daher der große Transfer aus dem Fonds.

Diese Gelegenheit wurde durch ein beispielloses Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich geschaffen, überzeugt die Rzeczpospolita am Schluss und fügt hinzu, dass man jetzt zu dem Finanzplan Länder aus dem sog. Klub der Geizkragen überzeugen müsse: die Niederlande, Österreich, Schweden und Dänemark.

rz/ps