Deutsche Redaktion

Klare Worte in NYC

21.09.2022 11:47
Die Invasion Russlands in die Ukraine dürfte das allgegenwärtige Thema des Treffens im UN-Hauptquartier am New Yorker East River werden - auch wenn die Präsidenten beider Konfliktparteien aller Voraussicht nach nicht persönlich da sein würden, schreibt heute die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna.
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DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Klare Worte in NYC

Die Invasion Russlands in die Ukraine dürfte das allgegenwärtige Thema des Treffens im UN-Hauptquartier am New Yorker East River werden - auch wenn die Präsidenten beider Konfliktparteien aller Voraussicht nach nicht persönlich da sein würden, schreibt heute die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Russland werde in Abwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin von Außenminister Sergej Lawrow vertreten, dessen Rede für Samstag eingeplant ist. Für die Ukraine werde heute Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Ausnahmegenehmigung per Video sprechen.

Seine Rede in New York habe bereits das polnische Staatsoberhaupt gehalten. Wie erwartet habe sich Andrzej Duda auf den russischen Angriffskrieg und die weltweiten Konsequenzen der Aggression konzentriert. Die russische Attacke und die blockierten Lieferungen von Millionen Tonnen Getreide hätten das Risiko von Hungersnöten am Horn von Afrika weiter erhöht. Vor allem in Somalia seien den Vereinten Nationen zufolge wegen einer beispiellosen Dürre Millionen Menschen vom Hungertod bedroht.

Der polnische Politiker habe die verbrecherische Politik Moskaus sehr scharf angeprangert. Duda habe darauf hingewiesen, dass die russischen Soldaten nicht nur mit der ukrainischen Armee kämpfen, sondern auch Zivilisten töten würden. Zum Kriegsalltag würden Deportationen gehören, die russische Armee zerstöre konsequent das angegriffene Land und bedrohe die ganze Welt mit der Nutzung von Atomwaffen.

Das Befehl einer Attacke hätten Menschen erteilt, so Duda weiter, die sich von imperialen und nationalistischen Ressentiments würden leiten lassen. Russland spreche seinen Nachbarn das Recht auf Selbstbestimmung ab und stelle ihre Unabhängigkeit infrage, sagte der polnische Präsident. Andrzej Duda rief zur weiteren Unterstützung der kämpfenden Ukraine auf und habe vor einer gleichgültigen Haltung dem Krieg gegenüber gewarnt, lesen wir in der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. 

RZECZPOSPOLITA: Gebrauchte Ware immer populärer 

Immer mehr Polen würden ihre Kleidung in Secondhandshops kaufen, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita in ihrem Wirtschaftsteil. Es gehe nicht nur um günstigere Preise, erklärt das Blatt. Der Trend nehme seit ein paar Jahren konsequent zu. Wie gesagt handle es sich dabei nicht nur darum, Geld zu sparen. Eine große Rolle spiele auch die ökologische Haltung. Darüber hinaus könne man in Geschäften mit gebrauchten Produkten einzigartige Kleidungsstücke erwerben, die den individuellen Stil unterstreichen würden und sonst nirgendwo zu solch günstigen Preisen zu bekommen seien.

Laut einer neuesten Untersuchung hätten bereits über 60 Prozent der polnischen Kunden mindestens einmal gebrauchte Produkte gekauft. Die steigenden Preise würden den seit Jahren anhaltenden Trend nur noch beschleunigen, schreibt das Blatt weiter. Dazu würden auch die sich verändernden Möglichkeiten beitragen. Die Zahl der Secondhandshops sinke. Im September habe es landesweit ca. 14 Tausend solcher Geschäfte gegeben. Zugleich könne man immer mehr Angebote im Internet finden. Es würden neue Plattformen entstehen, die gebrauchte Ware – nicht nur Kleidungsstücke – anbieten.

Die Zahl der Polen, die regulär ihre Einkäufe online erledigen, steige rapide, stellt das Blatt fest. Im vergangenen Jahr habe es um die 5 Millionen Kunden gegeben, die ein registriertes Konto bei einer Plattform mit gebrauchten Produkten hätten. Momentan seien es schon 6,5 Millionen Polen, lesen wir im Wirtschaftsteil von Rzeczpospolita.

 

SUPER EXPRESS: Familienbetriebe kommen nicht über die Runden 

Während Secondhandshop mit einem Andrang von Kunden rechnen können, geraten immer mehr traditionelle kleine Firmen in Schwierigkeiten, berichtet die Tageszeitung Super Express. Die Zahl von Familienfirmen, die wegen der steigenden Energiepreise vor dem Bankrott stehen würden, wachse. Die Energiekrise sowie die hohe Inflation würden nicht nur großen Betrieben, sondern auch kleineren Unternehmen zu schaffen machen. Die Situation sei umso komplizierter, dass es keine Hilfsprogramme für kleiner Familienunternehmen gäbe. Wegen der hohen Kosten sei es unmöglich, die Preise auf einem sinnvollen Niveau zu halten. Die Produktionskosten würden immer höher, den Gewinn gäbe es manchmal fast gar nicht. Es sei eine Situation ohne Ausweg, schreibt das Blatt.

Das Heizöl sei um 260 Prozent teurer geworden, die Kohle um 200 Prozent und Strom um 140 Prozent – diese Rekordwerte habe unter anderem Andrzej Tyszko aus Wrocław zu spüren bekommen. Tyszko leite sei 50 Jahren eine Konditorei, momentan stelle er 8 Personen ein. Die Situation sei dramatisch. Die Preise würden von Tag zu Tag höher. Jede weitere Lieferung von Waren bedeute neue, höhere Preise. Der schwerste Schlag seien aber die enormen Rechnungen für Energie. Es sei fast unmöglich, über die Runden zu kommen. Er hoffe auf einen milden Winter. Sonst könnte es in der Wirtschaft zu einem Kollaps kommen, sagt der Konditor Andrzej Tyszka im Gespräch mit dem Blatt Super Express.


Jakub Kukla