Historiker des Instituts für nationales Gedenken (IPN) haben wahrscheinlich die Ruhestätte des Wehrmacht-Soldaten Michał Szydłowski gefunden, der wegen seiner Verteidigung von polnischen Zivilisten getötet wurde.
Historiker der IPN-Abteilung für Gedenken an den Kampf und das Martyrium in Rzeszów haben am 26. August wahrscheinlich die sterblichen Überreste von Michał Szydłowski, einem Schlesier, der in die deutsche Armee eingezogen wurde, gefunden. Der Suche ging eine umfangreiche Archivabfrage voraus, die von Informationen von Augenzeugen gestützt wurde.
Die Wehrmacht, zu der Szydłowski gehörte, war im Juli 1944 in Kosin stationiert. Den Augenzeugen der damaligen Ereignisse und Dokumenten aus den Archiven des IPN zufolge verteidigte Szydłowski etwa 13 Polen, die vor dem Massaker in Wolhynien geflohen waren, Zuflucht in Kosin suchten und von den Deutschen erschossen werden sollten. Das Schicksal der Flüchtlinge wurde Gegenstand eines Streits zwischen Szydłowski und einem anderen Einheitssoldaten und vielleicht seinem Kommandeur. Szydłowski wurde ohne Gerichtsverfahren erschossen, weil er versucht hatte, die polnischen Flüchtlinge zu verteidigen.
Das Institut für Nationales Gedenken plant auf dem örtlichen Friedhof in Kosin eine würdige Beerdigung von Michał Szydłowski zu organisieren. Nach Angaben von Historikern ist Michał Szydłowski eine Symbolfigur für diese Region, genau wie Otto Schimek, ein Österreicher im Dienst der deutschen Truppen, der auf dem Friedhof in Machowa bei Tarnów begraben wurde, weil er sich geweigert hatte, das Todesurteil gegen polnische Zivilisten zu vollstrecken.
rzeszow.naszemiasto.pl/ps