Der "Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder" jährt sich heute zum 54. Mal. Am 18. November 1965 verfassten die beim 2. Vatikanischen Konzil anwesenden polnischen Bischöfe einen Brief, der als der Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder in die Geschichte einging. In diesem Dokument schildern die polnischen Würdenträger die schwierige Geschichte der polnisch-deutschen Beziehungen, laden das deutsche Episkopat zu Feierlichkeiten anlässlich des 1000jährigen Jubiläums des Christentums in Polen im Jahr 1966 ein und rufen zur Versöhnung: "In diesem allerchristlichsten und zugleich sehr menschlichen Geist strecken wir unsere Hände zu Ihnen hin in den Bänken des zu Ende gehenden Konzils, gewähren Vergebung und bitten um Vergebung".
Die Verfassung des "Hirtenbriefes" stieß auf scharfen Widerstand der Machthaber und führte zu Repressionen gegenüber der Kirche in Polen. Diese Worte haben die deutsch-polnischen Beziehungen der Nachkriegszeit nachhaltig geprägt und ihr Autor, der Metropolit Wroclaws Kardinal Bolesław Kominek, kann als einer der Gründerväter Europas bezeichnet werden.
IAR/jc