Deutsche Redaktion

Neue Hinweise auf russischen Auftragsmord in Berlin

11.12.2019 09:00
Ein Russe, der im August im Zentrum Berlins den Asylbewerber Zelichman Changoschwili erschoss, könnte seine Waffe in Warschau beschafft haben
Ein Russe, der im August im Zentrum Berlins den Asylbewerber Zelichman Changoschwili erschoss, knnte seine Waffe in Warschau beschafft haben - vermuten deutsche Ermittler.
Ein Russe, der im August im Zentrum Berlins den Asylbewerber Zelichman Changoschwili erschoss, könnte seine Waffe in Warschau beschafft haben - vermuten deutsche Ermittler.Shutterstock

Ein Russe, der im August im Zentrum Berlins den Asylbewerber Zelichman Changoschwili erschoss, könnte seine Waffe in Warschau beschafft haben - vermuten deutsche Ermittler.

Zelichman Changoszwili wurde im August in einem Park im Berliner Kleinen Tiergarten in Moabit erschossen, erinnert das Internetportal one.pl. Deutsche Medien verknüpften seinen Tod sofort mit seiner Tätigkeit in Russland. Changoschwili, ein Staatsbürger Georgiens tschetschenischer Herkunft, kämpfte seit vielen Jahren mit dem bekannten tschetschenischen Kommandeur Szamil Basayev in Inguschetien, einer Nachbarrepublik Russlands in Tschetschenien. Der Mord ereignete sich am 23. August. Eine Woche zuvor, am 17. August, flog der Attentäter von Moskau nach Paris. Drei Tage später flog er, laut deutschen Medienberichten, nach Warschau. Er mietete ein Zimmer in der Innenstadt. Seine Reservierung dauerte bis zum 26. August. Laut der Tagesschau soll der Mann am 22. August das Hotel verlassen haben. Am 25. August buchte er einen Flug von Warschau nach Moskau.

Die Ermittler glauben, dass er in Warschau eine Waffe bekommen hat - eine Glock 26 mit Schalldämpfer - aus der er Changoschwili erschossen hat. Changoschwilis Mörder wurde von der Polizei festgenommen, als er versuchte, sich in die Menge der Touristen einzumischen. Zuvor warf er ein Fahrrad in die Spree, mit dem er während und kurz nach dem Mord unterwegs war, und eine Plastiktüte mit der Mordwaffe. Eine Gruppe von Teenagern hat ihn dabei beobachtet und daraufhin die Polizei informiert.

Der 49-jährige Mann benutzte einen russischen Pass mit dem Namen Sokolow. Bald stellte sich heraus, dass es sich um einen falschen Namen handelte. Die journalistische Untersuchung von Bellingcat, Der Spiegel und The Insider zeigt, dass sein richtiger Name Wadim Krasikow ist. Bei dem Verdächtigten könnte es sich um denselben Mann handeln, der 2013 im Zentrum von Moskau einen russischen Geschäftsmann erschossen hat, vermuten investigative Journalisten, die sich mit dem Fall befasst sind.

onet.pl/ps