Deutsche Redaktion

Feierlichkeiten in Yad Vashem ohne Staatsoberhaupt Duda

22.01.2020 10:42
Staatspräsident Andrzej Duda wird nicht an den morgigen Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung des KZ´s Auschwitz in Israel teilnehmen.
Andrzej Duda
Andrzej DudaPAP/Paweł Topolski

Staatspräsident Andrzej Duda wird nicht an den morgigen Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung des KZ´s Auschwitz in Israel teilnehmen. Wie Duda erklärte, ist der Grund für die Entscheidung die Tatsache, dass die israelischen Organisatoren keinen Auftritt des polnischen Staatsoberhaupts im Programm vorgesehen haben, im Unterschied zu Vertretern Israels, Russlands, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Und das, wie Duda betonte, obwohl die Hälfte der Opfer des Zweiten Weltkriegs, also 3 Millionen Menschen polnischer Herkunft gewesen seien.

"Ich hatte keine Zweifel, dass der Auftritt des polnischen Staatsoberhaupts aus diesem Anlass, besonders wenn der Staatspräsident Deutschlands und so vieler anderer Staaten Reden halten werden, etwas Natürliches und Angemessenes ist. Nicht nur, um in Worten an die historische Wahrheit zu erinnern, sondern auch, um mit dem Auftritt der Zahl der Opfer sowie der Rolle Polens als des ersten Staates, der angegriffen wurde und mit dem der Zweite Weltkrieg begonnen hat, gerecht zu werden."

Wie der polnische Botschafter in Israel Marek Magierowski auf Twitter erinnerte, haben sowohl das Institut Yad Vashem, als auch die israelischen Staatsbehörden seit mindestens vier Monaten von den Bedingungen der Teilnahme des polnischen Staatspräsidenten an dem vom russischen Oligarchen Wiaczesław Mosze Kantor organisierten Forums am 23. Januar gewusst.

Da diese Bedingungen nicht erfüllt worden sind, sei das Risiko groß, dass das Forum statt der Opfer zu gedenken zu einem vor allem politischen Ereignis wird, so Außenminister Jacek Czaputowicz.

"Das ist eine gute Entscheidung des Präsidenten, besonders, da vier Tage später die Gedenkfeierlichkeiten in Auschwitz geplant sind, deren Gastgeber der Staatspräsident sein wird. Uns geht es vor allem darum, gemeinsam mit den Überlebenden der Opfer zu gedenken und nicht darum, dieses Thema zu politisieren. Und das Treffen in Jerusalem droht zu einem politischen Ereignis zu werden. Der Staatspräsident wird zu allen Aussagen, die am 23. Januar in Israel fallen, beim Treffen in Auschwitz Ende Januar Stellung nehmen können", so Außenminister Jacek Czaputowicz.


IAR/adn/jc