Deutsche Redaktion

Van der Bellen trifft polnischen Präsidenten Duda

28.01.2020 12:03
Bei den Gesprächen in Krakau wird es unter anderem um Grundstücke des ehemaligen KZ Mauthausen-Gusen gehen, die heute in Privatbesitz sind.
Mauthausen-Gusen
Mauthausen-GusenFINDELMUNDO / Shutterstock

Polens Staatspräsident trifft sich heute mit seinem österreichischem Amtskollegen Alexander Van der Bellen. Bei den Gesprächen in Krakau wird es unter anderem um Grundstücke des ehemaligen KZ Mauthausen-Gusen gehen, die heute in Privatbesitz sind. Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, wo 70.000 Polen starben, wurde eine Wohnsiedlung gebaut; viele österreichische Unternehmen haben dort ihren Sitz. Das Eingangstor zum Lager Mauthausen wurde z.B. in eine Privatvilla umgewandelt.

Polen appellierte mehrmals an die österreichische Regierung, das Grundstück zurückzukaufen und somit die Erinnerung an den tragischen Ort zu retten.

"Wir dürfen nicht zulassen, dass die Gebiete ehemaliger Vernichtungslager zu Orten werden, die nicht der Erinnerung würdig sind und die für andere Zwecke genutzt werden", bemerkte im Dezember der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki.

Anfang des Jahres wurde die Frage der Rettung des Denkmals in den Koalitionsvertrag zwischen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und den Grünen aufgenommen.

Das Vernichtungslager wurde 1938 in der Nähe der Stadt Mauthausen errichtet. Es war ein bedeutender Ort der Ausrottung der polnischen Intelligenz in der sogenannten "Intelligenzaktion". Das Lager war bis zum 5. Mai 1945 in Betrieb und wurde von der amerikanischen Armee befreit. In den 1960er Jahren wurde dort ein Museum eingerichtet, mit der Zeit befand sich ein bedeutender Teil des ehemaligen Lagerkomplexes in privaten Händen.


IAR/jc/ps