Deutsche Redaktion

Russland unbereit Beziehungen auf historischer Wahrheit aufzubauen

19.02.2020 11:38
Das polnische Außenministerium nimmt Stellung zu den neuesten Aussagen des russischen Botschafters in Polen.
Szymon Szynkowski vel Sęk, sekretarz stanu w MSZ
Szymon Szynkowski vel Sęk, sekretarz stanu w MSZPAP/Tomasz Gzell

Das polnische Außenministerium nimmt Stellung zu den neuesten Aussagen des russischen Botschafters in Polen. Der stellvertretende Außenminister Szymon Szynkowski vel Sęk erklärte am Mittwoch, dass Russland heute nicht bereit sei, Beziehungen auf der Grundlage der historischen Wahrheit aufzubauen.

Im polnischen Radio24 verwies der stellvertretende Außenminister auf ein Interview des russischen Botschafters in Polen, Sergej Andrejew, das gestern auf dem russischen Nachrichtenportal RBK veröffentlicht wurde. Der russische Botschafter sagte unter anderem, dass die gegenwärtigen Beziehungen zwischen Polen und Russland die schlechtesten seit dem Zweiten Weltkrieg sind. Wie Szymon Szynkowski sagte, kann Polen der historischen Politik Russlands nicht zustimmen. Botschafter Andrejew sagte u.a., dass die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg einer der Architekten der internationalen Ordnung gewesen wäre und Russland ein Fortsetzer sei. "Wenn es heißt, dass diese Ordnung Polen Befreiung und Frieden für die Welt gebracht haben soll, dann können wir dieser Haltung natürlich nicht zustimmen. Nach dem Jahr 45 wurde Polen natürlich nicht befreit. Es war eine weitere Okkupation, diesmal durch den Kommunismus"- betonte der polnische Diplomat.

In dem Interview mit dem russischen Internetportal sagte Botschafter Andrejew auch, dass Russland keine Plattform für Gespräche mit Polen hätte. Unter anderem wegen dem Massenabbau von Denkmälern für sowjetische Soldaten in Polen. Seiner Meinung nach werde der Dialog über historische Themen auch nicht dadurch begünstigt, dass Warschau den Eintritt der Roten Armee auf polnische Gebiete im Jahr 1944 nicht als Befreiung anerkenne.

iar/ps/kl