Deutsche Redaktion

Gazprom verliert gegen Polen

31.03.2020 09:52
Der polnische Gasriese PGNiG hat vor Gericht gegen Gazprom gewonnen. Die Russen könnten dem polnischen Unternehmen bis zu 1,5 Milliarden USD Entschädigung zahlen.
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Zdjęcie ilustracyjnePGNiG

Der polnische Gasriese PGNiG hat vor Gericht gegen Gazprom gewonnen. Die Russen könnten dem polnischen Unternehmen bis zu 1,5 Milliarden USD Entschädigung zahlen. Laut PGNiG hat das Schiedsgericht in Stockholm ein endgültiges Urteil im Fall zwischen der Polnischen Erdölbergbau und Gas Aktiengesellschaft PGNiG und der russischen Gazprom gefällt. Das Urteil soll die Preisformel zugunsten der polnischen Seite geändert und sie mit dem europäischen Markt verbunden haben. Der russische Energieriese könnte daher PGNiG bis zu 1,5 Mrd. USD zahlen.

Das Verfahren betraf den Vertragspreis für Gaslieferungen nach Polen im Rahmen des Yamal-Vertrags. Das Urteil wurde ab Dezember 2019 erwartet. Zu diesem Zeitpunkt hat das Schiedsgericht einen Beschluss erlassen, in dem es die Parteien darüber informierte, dass das Beweisverfahren abgeschlossen wurde und im Februar oder März nächsten Jahres ein endgültiges Urteil gefällt werde.

Der Streit zwischen PGNiG und Gazprom betraf die Methode zur Bestimmung des Preises für das gelieferte Gas. Die bisherige Preisformel bedeutete, dass PGNiG der russischen Gazprom einen deutlich höheren Preis zahlen musste, als der Marktpreis. Daher nutzte PGNiG 2014 die im Vertrag vorgesehene Klausel zur Neuverhandlung von Preisen. Nach Ende des Verhandlungszeitraums im Mai 2015 leitete das polnische Unternehmen den Streit an das Schiedsgericht in Stockholm. Im Juni 2018 erließ das Schiedsgericht einen Teilbeschluss, in dem es feststellte, dass die Bedingungen erfüllt waren, die PGNiG berechtigten, von Gazprom eine Änderung der Methode zur Bestimmung des Preises zu verlangen.

parkiet.com/ps