Deutsche Redaktion

Amerika unterstützt nukleare Zusammenarbeit mit Polen, die Baltic Pipe und kritisiert Nord Stream 2

25.06.2020 11:44
Das amerikanische Energieministerium unterstützt den Bau der Gasleitung Baltic Pipe und den Ausbau des Gasterminals in Świnoujście. Darüber informierte der US-Sekretär für Energie, Dan Brouilette, am Mittwoch.
Das Flssiggas aus den USA soll ber Terminals in Polen auch an die Ukraine geliefert werden.
Das Flüssiggas aus den USA soll über Terminals in Polen auch an die Ukraine geliefert werden. CC BY-SA 2.1 JP (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.1/jp/deed.en)

Das amerikanische Energieministerium unterstützt den Bau der Gasleitung Baltic Pipe und den Ausbau des Gasterminals in Świnoujście. Darüber informierte der US-Sekretär für Energie, Dan Brouilette, am Mittwoch.

"Diese Gespräche sind Teil des fortgesetzten Dialogs, der im vergangenen Sommer durch die Unterzeichnung des "Memorandum of Understanding" über die nukleare Zusammenarbeit gestärkt wurde, und signalisiert unsere langfristige Partnerschaft für die Entwicklung des polnischen zivilen Kernenergieprogramms und die friedliche Nutzung dieser Art von Energie", sagte Brouilette nach einem Treffen mit Staatspräsident Andrzej Duda in Washington.

Wie das Ministerium informierte, sei Polen ein "wertvoller Abnehmer" von LNG-Lieferverträgen aus den USA. Die Verträge bringen unserem Land Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe, sagte Brouilette und erklärte seine volle Unterstützung für Gasprojekte wie die Baltic Pipe oder den Ausbau des LNG-Terminals in Świnoujście.

"Diese Projekte stärken die Energieunabhängigkeit der Region und richten sich gegen russische Projekte wie Nord Stream 2 und Turkish Stream", betonte Brouilette.  

Polen will kein Erdgas aus Russland

Polen wird bei der Lieferung von Gas künftig nicht mehr auf den russischen Energiekonzern Gazprom setzen, versicherte der Regierungsbevollmächtigte für strategische Infrastruktur, Piotr Naimski. Polen hat mit Gazprom einen Vertrag bis zum Jahr 2022, dieser wird aber nicht verlängert, sagte Naimski dem Polnischen Rundfunk.

Polen gehört zu den Ländern, die die höchsten Gaspreise in Europa zahlen. PGNiG, der staatliche Energiekonzern in Polen, zahle Gazprom etwa 200 Dollar für einen Kubikmeter Erdgas. Der Marktpreis in Deutschland liege derweil bei 160 Dollar, sagte der Politiker.

Derzeit decke Polen bis zu sechzig Prozent seines Bedarfs mit Gas aus Russland, jetzt wolle man verstärkt auf Alternativen setzen. "Eines der strategischen Ziele ist vor allem der weitere Ausbau des Gasterminals in Świnoujście und der Bau der "Baltic Pipe" zwischen Dänemark und Polen", betonte er.

Derzeit hat Polen einen Gas-Vertrag mit den USA, dem Staat Katar und mit Norwegen.


pap/ps/jc