Deutsche Redaktion

Wissenschaftler verteidigen Johannes Paul II.

25.11.2020 13:50
Mehr als 1200 Professoren haben einen Appell für das Gedenken an Johannes Paul II. in Wahrheit und Respekt unterzeichnet.
Pomnik Jana Pawła II
Pomnik Jana Pawła IINorKoohe/shutterstock.com

Über 1.200 Professoren und Akademiker haben den am Samstag (21. November) veröffentlichten Brief bislang unterzeichnet. Die Professoren und Mitarbeiter von Forschungsinstituten betonten, dass sie in ihrer wissenschaftlichen und didaktischen Arbeit verpflichtet sind, die Wahrheit zu suchen und sie an Studierende weiterzugeben.

"In den letzten Tagen haben wir eine Welle von Anschuldigungen gegen Johannes Paul II. beobachtet. Ihm wird vorgeworfen, Fälle pädophiler Handlungen unter katholischen Geistlichen vertuscht zu haben, und es wird gefordert das öffentliche Gedenken an ihn auszuradieren. Diese Aktionen sollen das Bild einer Person, die höchsten Respekt verdient, in jemanden verwandeln, der ein Komplize abstoßender Verbrechen ist", schrieben die Verfasser des Briefes.

Es wurde betont, dass Johannes Paul II. einen positiven Einfluss auf die Weltgeschichte hatte und ein wichtiger Förderer der Idee der Freiheit von Menschen und Nationen in der globalen Dimension war. Die Professoren wiesen auch auf "die große Rolle des Papstes im Prozess der Befreiung der Völker Mittel- und Osteuropas von der Sowjetherrschaft" hin. Ihrer Meinung nach "war der Papst das geistige Oberhaupt der Polen während der 'Solidarität' und des Kriegszustands".

"Ein verzerrtes, verlogenes und erniedrigendes Bild des Papstes"

Die Professoren betonten, dass die "beeindruckend lange Liste der Verdienste und Errungenschaften Johannes Pauls II." heute untergraben und durchgestrichen werde. "Für junge Menschen, die nach seinem Tod geboren wurden, kann das verzerrte, verlogene und erniedrigende Bild des Papstes zum einzig bekannten werden".

Die Verfasser des Briefes haben alle Menschen guten Willens zum Gedenken aufgerufen.

"Johannes Paul II. verdient es wie jeder andere Mensch, dass man ehrlich über ihn spricht. Indem wir Johannes Paul II. verleumden und zurückweisen, fügen wir nicht ihm, sondern uns selbst großen Schaden zu. Auf diese Weise zeigen wir, dass wir keinen Respekt vor historischen Errungenschaften und den hellsten Karten unserer Zeitgeschichte haben. Wenn diese Angehensweise nicht eingestellt wird, werden uns mit der Zeit nur Niederlagen und Momente der Schande über die Republik Polen bewusst werden, ein Bild, das grundsätzlich unwahr ist, aber mit all seinen Folgen. Und das Schlimmste davon wird die Überzeugung der nächsten Generation sein, dass es keinen Grund gibt, eine Gemeinschaft mit einer solchen Vergangenheit aufrechtzuerhalten", heißt es in dem Brief.


Interia/PAP/ps