Deutsche Redaktion

Regierungssprecher: Bewaffnete Reaktion auf Grenzsituation nur als letzter Ausweg

09.11.2021 07:28
Der Einsatz von Waffen sei das Letzte, was die polnische Regierung angesichts der eskalierenden Migrationskrise an der Grenze zu Weißrussland tun wolle, sagte Regierungssprecher Piotr Müller am Montagabend nach einem Krisentreffen zwischen dem Präsidenten und Ministern.
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Zdjęcie ilustracyjnePAP/Ministerstwo Obrony Narodowej

Wie er betonte, seien bei dem Treffen verschiedene Szenarien eines hybriden Krieges besprochen worden, der von Weißrussland geführt werde. Er fügte hinzu, dass sich drei- bis viertausend Migranten auf der weißrussischen Seite der Grenze befänden und mindestens 10.000 weitere darauf warteten, nach Polen zu gelangen.

„Der Einsatz von Waffen ist das Letzte, was wir tun wollen", sagte er. „Wenn es um das Szenario eines hybriden Krieges geht, das de facto von Weißrussland geführt wird, wurde er diskutiert, aber diese Informationen, die Details in diesem Bereich, sind geheim."

In der Nähe des Dorfes Kuźnica haben Migranten am Montag mehrfach versucht, die Grenze in Massen zu überwinden. Müller fügte hinzu, dass mit einer Zunahme von Aktivitäten „militärischer Natur" an der Grenze zu rechnen sei. Er sagte, dass Waffen auf polnische Offiziere gerichtet und Platzpatronen verschossen worden seien.

„Natürlich konnte der Offizier auf unserer Seite nicht mit Sicherheit wissen, ob es sich um Platzpatronen oder scharfe Munition handelte", sagte er und erklärte, dass auch Schüsse in die Luft abgegeben worden seien.

Der Leiter des Nationalen Sicherheitsbüros, Paweł Soloch, sagte, der Präsident und die Regierung erwägten verschiedene Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und stünden in ständigem Kontakt mit den Nato- und EU-Partnern. Er sagte auch, dass die EU neue und verstärkte Sanktionen gegen die belarussischen Behörden verhängen sollte.


PAP/ps