Deutsche Redaktion

Südkoreas KHNP bietet Kofinanzierung des polnischen Nuklearprogramms an

22.05.2022 07:16
Südkoreas staatliches Energieunternehmen Korea Hydro and Nuclear Power (KHNP) ist bereit, einen direkten finanziellen Beitrag zum polnischen Nuklearprogramm zu leisten, sagte der stellvertretende Vorsitzende Seung Yeol Lim gegenüber der Nachrichtenagentur PAP. 
Im Rahmen der Energiestrategie der polnischen Regierung plant Warschau den Bau von sechs Atomreaktoren.
Im Rahmen der Energiestrategie der polnischen Regierung plant Warschau den Bau von sechs Atomreaktoren. shutterstock.com/Grigorii Pisotsckii

Seung Yeol Lim sagte, KHNP sei bereit, 20-30 Prozent einer 49-prozentigen Beteiligung an dem polnischen Nuklearprogramm zu übernehmen. Es könne auch andere Anforderungen erfüllen, die von der polnischen Regierung für einen potenziellen strategischen Partner für das Projekt festgelegt wurden.

„Dies wäre der direkte Beitrag von KHPN zu der Investition. Den Rest würden Finanzinstitutionen decken", berichtete PAP.

Darüber hinaus ist es laut KHNP auch möglich, über Kreditversicherungen finanzielle Unterstützung aus anderen Ländern zu erhalten.

Lim sagte, das koreanische Angebot sei „am wettbewerbsfähigsten“ und erlaube die polnischen Fristen einzuhalten. Ende April reichte KHNP ein formelles Angebot zum Bau von sechs APR1400-Reaktoren mit einer installierten Gesamtleistung von 8,4 GW für Polen ein. Laut KHNP erfüllen die Reaktoren die Grundanforderungen des polnischen Programms.

Polen hat bereits ein zwischenstaatliches Abkommen mit den USA unterzeichnet, wonach amerikanische Unternehmen noch in diesem Jahr ihre Angebote abgeben sollen. Am 28. Oktober 2021 bot auch der staatlich kontrollierte französische Energiekonzern EDF an, in Polen vier bis sechs Kernreaktoren mit einer installierten Gesamtleistung von 6,6 bis 9,9 GW zu bauen.

Im Rahmen der Energiestrategie der polnischen Regierung plant Warschau den Bau von sechs Atomreaktoren. Der erste Reaktor soll 2033 in Betrieb gehen. Alle zwei bis drei Jahre sollen weitere Reaktoren gebaut werden.


PAP/ps