Deutsche Redaktion

Vize-Außenminister: Risiko von Hunger und einer Migrationswelle nach Europa

26.05.2022 13:20
Vize-Außenminister Marcin Przydacz wies darauf hin, dass der Abbruch der Getreideexporte aus der Ukraine eine Hungergefahr im Nahen Osten und in Nordafrika schaffen wird. Als Folge könnte es zu einer Migrationswelle nach Europa kommen.
Ukraina to jeden z największych na świecie eksporterów zbóż.
Ukraina to jeden z największych na świecie eksporterów zbóż.LeManna/Shutterstock

Marcin Przydacz wies im privaten Radiosender "Radio Plus" darauf hin, dass beim Transport von Getreide aus der EU in afrikanische Länder schnellstmöglich rechtliche Lösungen gefunden werden sollten. „Plötzlich muss man Millionen Tonnen Getreide transportieren, die diesen Weg vorher nicht gereist sind“, sagte er.

Der stellvertretende Leiter des Außenministeriums erklärte, dass die Blockade des Getreidetransports nach Nordafrika und in den Nahen Osten eine Hungerwelle in diesen Ländern bedeute und in der Folge - wie er sagte - zu einer Migrationswelle nach Europa führen könnte. "Russland ist daran interessiert zu verhindern, dass ukrainisches oder russisches Getreide die Bedürftigen erreicht. Es geht darum, andere Teile der Welt in Brand zu setzen", erklärte er. Wie er hinzufügte, sei es wichtig, solche Probleme in Afrika nicht zuzulassen.

Przydacz sagte, Polen werde in diesem Zusammenhang "nicht auf weitere Maßnahmen der Europäischen Kommission warten (...). Das Transportthema wird heftig diskutiert, unsere Grenze ist vorbereitet." Die Herausforderung besteht dem Minister nach darin, die Schienenfahrzeuge zu transportieren und entsprechend vorzubereiten, um Getreide aus der Ukraine über Europa weiter zu befördern.

Die Europäische Kommission hat am Montag die Koordinierung der Hilfe für die Ukraine auf allen Ebenen der gesamten Europäischen Union auch im Exportbereich angekündigt. Dazu gehört die Bereitstellung erforderlicher Ausrüstung wie Waggons, Lastkähne für den Flusstransport und der gesamten Transportlogistik. Die Zollabfertigung an den Grenzen soll ebenfalls erleichtert werden.


wprost/radioplus/ps