Deutsche Redaktion

Ukraine ermittelt zu rund 14.000 Fällen mutmaßlicher Kriegsverbrechen

27.05.2022 11:56
Die Ukraine untersucht nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwältin in Zusammenarbeit mit internationalen Ermittlern derzeit rund 14.000 Fälle mutmaßlicher Kriegsverbrechen. 
Zniszczone w rosyjskich atakach osiedle mieszkalne w Charkowie.
Zniszczone w rosyjskich atakach osiedle mieszkalne w Charkowie.PAP/EPA/SERGEY KOZLOV

Die Ukraine untersucht nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwältin in Zusammenarbeit mit internationalen Ermittlern derzeit rund 14.000 Fälle mutmaßlicher Kriegsverbrechen, sagte Iryna Wenediktowa der britischen BBC am Donnerstag. Sie erwarte, dass die Zahlen noch steigen werden.

Täglich werden wir von 100 bis 200 neuen Fällen informiert, betonte sie.

Bei den untersuchten Taten handle es sich um die Tötung von Zivilisten, den Beschuss ziviler Infrastruktur, Folter, Sexualverbrechen sowie um den Einsatz verbotener Waffen.

Die Europäische Union, die Vereinigten Staaten und Großbritannien haben diese Woche eine gemeinsame Expertengruppe eingerichtet. Wie US-Aussenminister Antony Blinken betonte, werde „die Initiative die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft dabei unterstützen, Beweise für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten, die von Angehörigen der russischen Streitkräfte in der Ukraine begangen worden sind, zu dokumentieren, zu sichern und zu analysieren“.

In einem ersten Prozess hat die ukrainische Justiz einen jungen russischen Soldaten als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte im Gebiet Sumy einen Zivilisten erschossen. Weltweite Empörung lösten Gräueltaten in Butscha, Irpin und anderen Städten bei Kiew aus, die nach dem Abzug russischer Truppen ans Licht kamen.


IAR/jc