Deutsche Redaktion

In Madrid startet heute der Nato-Gipfel

28.06.2022 12:22
Die Allianz will vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte deutlich erhöhen. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg ankündigte, soll die Zahl von 40 Tausend auf 300 Tausend steigen. 
Jens Stoltenberg
Jens StoltenbergPAP/EPA/OLIVIER HOSLET

Der Gipfel steht ganz unter dem Eindruck der russischen Invasion in die Ukraine. Das Militärbündnis will bei dem Treffen unter anderem ein neues strategisches Konzept beschließen. Die aktuelle Fassung stammt aus dem Jahr 2010. Damals hatten die Alliierten noch gehofft, dass die Zeit der großen Spannungen mit Russland vorbei sei, und auf eine "echte strategische Partnerschaft" mit dem Land gesetzt. Auch wurde China mit keinem Wort erwähnt, was sich nun ändern soll.

Jedoch könnte der Gipfel von der anhaltenden Weigerung der Türkei überschattet werden, einem Start von Nato-Beitrittsgesprächen mit Finnland und Schweden zuzustimmen. Beide Länder haben bereits Mitte Mai die Aufnahme in die Nato beantragt. Die Türkei blockiert den Aufnahmeprozess aber bislang. Ankara begründet dies damit, dass Finnland und Schweden "Terrororganisationen" wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG unterstützten - was beide Länder zurückweisen.

Stoltenberg will an diesem Dienstag erneut versuchen, in dem Streit zu vermitteln. Er trifft in Madrid den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö, die schwedischen Regierungschefin Magdalena Andersson und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

PAP/afx/jc