Der Gipfel steht ganz unter dem Eindruck der russischen Invasion in die Ukraine. Das Militärbündnis will bei dem Treffen unter anderem ein neues strategisches Konzept beschließen. Die aktuelle Fassung stammt aus dem Jahr 2010. Damals hatten die Alliierten noch gehofft, dass die Zeit der großen Spannungen mit Russland vorbei sei, und auf eine "echte strategische Partnerschaft" mit dem Land gesetzt. Auch wurde China mit keinem Wort erwähnt, was sich nun ändern soll.
Jedoch könnte der Gipfel von der anhaltenden Weigerung der Türkei überschattet werden, einem Start von Nato-Beitrittsgesprächen mit Finnland und Schweden zuzustimmen. Beide Länder haben bereits Mitte Mai die Aufnahme in die Nato beantragt. Die Türkei blockiert den Aufnahmeprozess aber bislang. Ankara begründet dies damit, dass Finnland und Schweden "Terrororganisationen" wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG unterstützten - was beide Länder zurückweisen.
Stoltenberg will an diesem Dienstag erneut versuchen, in dem Streit zu vermitteln. Er trifft in Madrid den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö, die schwedischen Regierungschefin Magdalena Andersson und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
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