Deutsche Redaktion

Belarus sperrt Internetseite des Polnischen Rundfunks

08.08.2022 13:09
"Das Lukaschenko-Regime wird alles tun, um sicherzustellen, dass der Teil der belarussischen Gesellschaft, der wissen will, wie die Welt aussieht, vom freien Zugang zu Medien abgeschnitten wird", so der Leiter des Auslandsdienstes des Polnischen Rundfunks über den Vorfall. 
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Die belarussischen Behörden haben die Webseite polskieradio.pl des öffentlich-rechtlichen Polnischen Rundfunks als "extremistisch" eingestuft und gesperrt. Der Schritt sei "eine weitere Episode im Vorgehen des Lukaschenko-Regimes gegen freie Medien", hat Andrzej Rybałt, Leiter des Außlandsdienstes des Polnischen Rundfunks, gegenüber der Nachrichtenagentur IAR erklärt. "Das Lukaschenko-Regime wird alles tun, um sicherzustellen, dass der Teil der belarussischen Gesellschaft, der wissen will, wie die Welt aussieht, vom freien Zugang zu den Medien abgeschnitten wird", betonte Rybałt.

Geht es nach dem Chefredakteur sei das Lukaschenko-Regime den Sicherheitsdiensten der Russischen Föderation völlig untergeordnet und Lukaschenko selbst sei völlig abhängig von der Politik Putins. "Und so steht die Webseite des Polnischen Rundfunks im Widerspruch zur Informationsstrategie von Minsk".

Die an Belarussen gerichteten Inhalte von polskieradio.pl seien für das Lukaschenko-Regime gefährlich. "Der Inhalt handelte vom Kampf der freien Welt gegen die Ideologie des 'Russkij Mir'", hat Rybałt erklärt. "Das Lukaschenko-Regime ist bestrebt, die belarussische Gesellschaft daran zu hindern, Informationen über das Weltgeschehen zu erhalten, die beeinflussen könnten, wie die belarussische Bevölkerung die aktuelle Politik von Minsk wahrnimmt".

Die Webseite polskieradio.pl berichte darüber hinaus auch über den Kampf der belarussischen Opposition gegen das Lukaschenko-Regime, "über Russlands Aggression gegen die Ukraine und darüber, wie belarussische Partisanen Putins in Belarus stationierte Streitkräfte sabotieren", so Rybałt.

Die von der belarussischen Abteilung des Polnischen Rundfunks bereitgestellten Audio- und Textinhalte seien in Belarus nach wie vor über VPN und Radioempfang verfügbar, berichtete die Nachrichtenagentur IAR.


IAR/ps