Deutsche Redaktion

Jahrestag der Niederschlagung des Warschauer Aufstands

02.10.2022 06:00
Nach dem Aufstand treffen die Soldaten in Geisellager und eine halbe Million Zivillisten in Arbeits- und Vernichtungslager im Süden Polens.
Polnische Widerstandskmpfer hatten im Sommer 1944 den Versuch unternommen, die deutschen Truppen aus Warschau zu vertreiben.
Polnische Widerstandskämpfer hatten im Sommer 1944 den Versuch unternommen, die deutschen Truppen aus Warschau zu vertreiben.PAP/Newscom

Am 2. Oktober 1944 ist der Warschauer Aufstand gescheitert. Die Anführer der Erhebung haben, vor dem Hintergrund der fehlenden Unterstützung von Seiten der Verbündeten, die Stadt nach 63 Tagen Kampf aufgegeben und ein Abkommen mit den Deutschen unterzeichnet. Offiziell sollte laut dem Dokument privat- und öffentliches Eigentum von der deutschen Seite bewahrt und Zivillisten sowie Soldaten verschont werden. Inoffiziell gab Reichsführer Heinrich Himmler jedoch den Befehl, die Stadt mit dem Erdboden gleichzumachen und den Großteil ihrer Bevölkerung zu ermorden. Nach dem Aufstand treffen die Soldaten in Geisellager und eine halbe Million Zivillisten in Arbeits- und Vernichtungslager im Süden Polens. Warschau wird zerstört und geplündert, erinnert Historiker Szymon Niedziela:

"Obwohl im Vertrag festgelegt war, das öffentliches Eigentum geschützt wird, erfolgt nach dem Fall des Aufstands eine der größten Plünderungen nicht nur der polnischen aber der internationalen Geschichte. Die Warschauer Museen waren voller wertvollen Kulturguts. All das wird geraubt und nach Deutschland abtransportiert."

Im Warschauer Aufstand sind insgesamt zwischen 16 und 18 Tausend Aufständische, 120 bis 180 Tausend Zivillisten und etwa 2000 Soldaten der polnischen Armee ums Leben gekommen. Die Verluste auf deutscher Seite lagen zwischen einem und zehn Tausend Toten. Infolge der Kämfe und der Vernichtungsaktion danach wurde 55-60 Prozent der Gebäude zerstört, an manchen Orten (wie der Altstadt) reichten die Verluste bis zu 90 Prozent.


IAR/jc