Deutsche Redaktion

Władysław Kosiniak-Kamysz: PSL will keine gemeinsame Oppositionsliste

30.11.2022 14:01
Wir beteiligen uns nicht an den Gesprächen über eine gemeinsame Liste. Eine Liste ist sowohl in Polen als auch in Ungarn bereits gescheitert. Wir sollten diesen Fehler also nicht wiederholen", sagte der Vorsitzende der PSL, Władysław Kosiniak-Kamysz, am Mittwoch.
Władysław Kosiniak-Kamysz
Władysław Kosiniak-KamyszWojciech Kusiński/Polskie Radio

Der Vorsitzende der Polnischen Volkspartei PSL, Władysław Kosiniak-Kamysz, wurde in der TVP-Sendung "Kwadrans polityczny" gefragt, ob er bei den Parlamentswahlen auf einer gemeinsamen Oppositionsliste mit der Bürgerplattform, den Linken und anderen Oppositionsgruppen antreten wolle.

"Wir sind nicht an den Gesprächen über eine gemeinsame Liste beteiligt“, betonte Kosiniak-Kamysz. Er hätte der Bürgerplattform und der Linken schon lange vorgeschlagen, sich zusammenzutun. Schließlich hätten sie das gleiche Wirtschaftsprogramm und dieselbe Weltanschauung. 

Auf die Frage, ob für seine Gruppierung Polen wichtiger sei oder Parteiegoismen und private Ambitionen, antwortete er: "Wenn es um die Interessen von ein, zwei oder drei Personen oder um meine persönlichen, politischen und parteipolitischen Interessen ginge, dann sollten wir uns in einen Fuchsbau zurückziehen. Aber für mich ist es wichtig, dass wir die Wahlen gewinnen und eine Mehrheit im Parlament bilden. Dass wir Einfluss auf die Realität haben und nicht nur 40 oder 50 Abgeordnete.“

Der Parteivorsitzende äußerte sich auch zum Vorschlag Deutschlands, Patriot-Raketenwerfer in Polen zu stationieren. Seiner Meinung nach sei es "Verrat oder Dummheit", dieses Angebot nicht anzunehmen. "Wenn es ein Angebot von einem verbündeten Land gibt, die polnische Sicherheit zu stärken, dann würde ich ein solches Angebot annehmen", sagte er.

Gleichzeitig sei dies auch eine Gelegenheit, die Glaubwürdigkeit der Worte deutscher Politiker zu testen, so der Politiker. "Wenn es heute ein Angebot aus Deutschland gibt, dann sollten wir sagen: Wir prüfen das, morgen erwarten wir diese Patriots, sollen sie kommen. Wenn diese Systeme dann in Polen angekommen sind, können wir den nächsten Schritt gehen“, schlug der Parteivorsitzende vor und ergänzte, „Präsident Kaczyński ist zur Geisel seiner eigenen Worte der Abneigung gegen Deutschland geworden, und jetzt ist es für ihn schwierig, militärische Unterstützung aus Deutschland zu akzeptieren“. 

PAP/js