Deutsche Redaktion

EU-Kommissar: Ohne die Beteiligung Polens würde es keine Unterstützung für die Ukraine geben

28.01.2023 12:30
„80 Prozent der Hilfe aus den EU-Ländern wurde über Polen verteilt. Dazu gehören Medikamente, Lebensmittel, mobile Krankenhäuser, Notunterkünfte oder Hilfsmittel für den Schutz von Kulturdenkmälern", erklärte der EU-Kommissar für Krisenmanagement.
        ,     ,     .
Комиссар ЕС по кризисному урегулированию Янез Ленарчич в Польше, в логистическом центре в Комарове, откуда Украине будет передаваться электрооборудование.Фото: PAP/Marcin Obara
 
Die Europäische Union habe bisher 80.000 Tonnen humanitäre Hilfe zum Schutz der Zivilbevölkerung aus EU-Ländern über Polen in die Ukraine geschickt, betonte nach einem Treffen mit Premierminister Mateusz Morawiecki am Donnerstag der EU-Kommissar für Krisenmanagment Janez Lenarčič . Dazu, so der EU-Kommissar, würden Medikamente, Lebensmittel, mobile Krankenhäuser, vorübergehende Unterkünfte oder Werkzeuge zum Schutz von Kulturdenkmälern gehören. „Dies wäre ohne das uneingeschränkte Engagement Polens nicht möglich gewesen", erklärte er. Lenarčič dankte „Polen, der polnischen Regierung und den Polen" für ihre Solidarität mit der Ukraine.
Die Priorität sei  laut Lenarčič derzeit die Unterstützung des ukrainischen Energiesektors. Wärmekraftwerke und Wasserversorgungssysteme seien zum Hauptziel Russlands geworden, betonte der EU-Kommissar für Krisenmanagement. „Es ist uns gelungen, mit Polen Vereinbarungen über die Lieferung von rund 1 000 Stromgeneratoren nach Polen zu unterzeichnen", erklärte er. Im Rahmen der Aktivitäten des medizinischen Zentrums in Rzeszów seien auch rund 1 800 Patienten aus der Ukraine in 20 EU-Länder evakuiert und medizinisch versorgt worden, teilte der Kommissar mit.
Auch Ministerpräsident Mateusz Morawiecki wies während der gemeinsamen Pressekonferenz auf die aktive Hilfe Polens für die Ukraine seit Kriegsbeginn hin. Man, so Morawiecki, dürfe nicht vergessen, dass Russland über große Reserven verfüge. Deshalb „müssen wir der Ukraine mit Mitteln aus der EU, den USA und der ganzen freien Welt helfen, zu überleben". In Bezug auf Deutschlands Entscheidung zu Kampfpanzer-Lieferungen erklärte Morawiecki Panzer seien nicht dafür gemacht, um bei Paraden mitzufahren. Sie würden hergestellt, um diejenigen zu unterstützen, die für die Verteidigung von Freiheit und Souveränität kämpfen.
 
 
Ukraines Botschafter Zwarytsch hat seinerseits für die „kontinuierliche Unterstützung" gedankt, "die die Ukraine von Polen seit den ersten Tagen der russischen Aggression erhält".
Die Unterstützung der EU sei ein Ansporn für die Ukrainer in ihrem Bestreben, so bald wie möglich die volle EU-Mitgliedschaft zu erlangen. „Wir wollen noch in diesem Jahr mit der Europäischen Union einleitende Beitrittsverhandlungen aufnehmen, um unseren Beitritt so schnell wie möglich voranzutreiben. Wir fühlen uns als integraler Bestandteil der westlichen Welt, der zivilisierten und europäischen Welt. Ich glaube, dass der Platz der Ukraine in der EU und der NATO ist. Wir sind bestrebt, dies zu erreichen, und wir zählen sehr auf die weitere Unterstützung durch Polen und unsere anderen Partner", so der Botschafter.
 
PAP/ps/adn