Deutsche Redaktion

Putin spricht von „Verrat” und „Dolchstoß”

24.06.2023 10:40
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Samstagmorgen in einer Fernsehansprache von einer „bewaffneten Revolte” der Wagner-Truppen gesprochen. Er bezog sich dabei auf den rasch eskalierenden Konflikt zwischen dem Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, und dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Er bezeichnete Prigoschins Vorgehen als „Verrat” und „Dolchstoß” und kündigte an, dass „jeder, der an dieser Meuterei beteiligt ist, bestraft werden wird”. 
Putin o Prigożynie: Cios w plecy, zdrada
Putin o Prigożynie: Cios w plecy, zdradaTwitter/igorsushko

„Jeder, der gegen die russische Armee spricht, ist ein Verräter”, sagte der russische Präsident. Er fügte hinzu, dass er „alles tun werde, um Russland zu verteidigen”. Er räumte ein, dass die Lage in der von den Wagner-Truppen übernommenen Stadt Rostow am Don „schwierig” sei. „Wir werden entschiedene Maßnahmen ergreifen, um sie zu stabilisieren”, kündigte er an.

Putin: Unsere Maßnahmen werden hart sein

„Dies ist ein Schlag für Russland, für unser Volk. Unsere Maßnahmen zur Verteidigung der Heimat gegen diese Bedrohung werden hart sein”, fügte Putin in seiner Rede hinzu. „Alle, die den Weg des Verrats eingeschlagen haben, die einen bewaffneten Aufstand gegen die Behörden vorbereitet haben, die Erpressung und terroristische Methoden anwenden, werden bestraft werden. Sie werden sich sowohl vor dem Gesetz als auch vor der Gesellschaft verantworten müssen”, betonte er.

Wagner-Revolte

Am Freitag teilte der Leiter der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, mit, dass Truppen der regulären russischen Armee ein Wagner-Lager angegriffen hätten, was zu zahlreichen Todesfällen geführt habe. Er kündigte an, er wolle in den Streitkräften „die Gerechtigkeit wiederherstellen” und rief dazu auf, sich ihm nicht zu widersetzen.

In den frühen Morgenstunden des Samstags gab der Söldnerführer bekannt, dass er im Hauptquartier des südlichen Militärbezirks in Rostow am Don auf die Ankunft von Verteidigungsminister Sergej Schojgu und Generalstabschef Waleri Gerassimow warte. Er drohte, dass seine Truppen andernfalls „nach Moskau gehen” würden.


tvn24/reuters/jc