Derweil wird von verschiedenen Seiten berichtet, dass sich die Elite um Wladimir Putin und auch der Präsident selbst auf der Flucht befindet. Sie seien mit dem Flugzeug auf dem Weg von Moskau in das nördlicher gelegene St. Petersburg. Der Kreml weist diese Spekulationen aber zurück. „Putin arbeitet im Kreml”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Auch Ministerpräsident Michail Mischustin soll sich nach offiziellen Angaben noch an seinem Arbeitsplatz in Moskau aufhalten.
Zuvor hatte Prigoschin behauptet, er und seine Truppen hätten die Kontrolle über wichtige Einrichtungen in Rostow am Don, einem wichtigen logistischen Knotenpunkt, übernommen, darunter auch über den Flugplatz. In einer Audiobotschaft auf der Social-Media-App Telegram hieß es, Prigoschins Kämpfer hätten die Grenze überquert und seien „bereit, in der Konfrontation mit denen, die sich ihnen in den Weg stellen, zu sterben”.
„Wir sind alle bereit zu sterben. Alle 25.000, und dann noch einmal 25.000”, warnte Prigoschin, nachdem er zuvor die russische Führungsspitze beschuldigt hatte, Angriffe auf seine Männer zu starten.
„Wir sterben für das russische Volk”
Putin hat die falsche Wahl getroffen. Umso schlimmer für ihn”, schrieb Prigoschin. „Bald werden wir einen neuen Präsidenten haben. Wir sind Patrioten unseres Vaterlandes, wir kämpften und kämpfen für es”, sagte Prigoschin in einer Audiobotschaft. „Wir wollen nicht, dass das Land weiterhin in Korruption, Betrug und Bürokratie lebt”.
Die Einnahme von Rostow ist insofern von Bedeutung, als die Stadt ein wichtiges logistisches Zentrum für die russische Invasion in der Ukraine, insbesondere im Osten des Landes, darstellt. Prigoschin beschuldigte den Kreml zuvor in einer Reihe von brisanten Behauptungen, die Wagner-Truppen absichtlich zu bombardieren.
Es wird vermutet, dass sich Mitglieder der Wagner-Gruppe von Rostow aus mit hoher Geschwindigkeit auf Moskau zubewegen, obwohl die beiden Städte mehr als 1100 km voneinander entfernt sind. In der Hauptstadt wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, und der berühmte Rote Platz wurde mit Metallbarrieren abgesperrt.
PAP/tvn24/jc