Deutsche Redaktion

In Erinnerung an General Władysław Sikorski

04.07.2023 13:22
Władysław Sikorski, der während des Zweiten Weltkriegs die polnische Exilregierung in London leitete, starb am 4. Juli 1943 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Gibraltar. 
Władysław Sikorski
Władysław SikorskiAndrew Lilley/Facebook/Public domain

Polen erinnert an General Władysław Sikorski. Sikorski, der während des Zweiten Weltkriegs die polnische Exilregierung in London leitete, starb am 4. Juli 1943 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Gibraltar. Der General befand sich auf dem Rückflug nach England, als seine Liberator-Maschine wenige Sekunden nach dem Start ins Meer stürzte. Der Absturz, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, darunter auch Sikorskis Tochter Zofia Leśniowska, ist seither von Geheimnissen umhüllt.

Eine von Großbritannien eingesetzte Kommission, die die Ursachen des Unfalls untersuchte, wies die Möglichkeit eines Attentats zurück und kam zu dem Schluss, dass es ein technischer Fehler war. 

„Sikorski war immer ein Symbol der Hoffnung“, sagte Jan Józef Kasprzyk, Leiter des polnischen Amtes für Kriegsveteranen am Dienstag in Krakau.

Sikorski leitete eine in London ansässige Exilregierung, die nach dem deutschen und sowjetischen Einmarsch in Polen im September 1939 gebildet wurde.

„Er verkörperte das Schönste in unserer polnischen Tradition: die Liebe zur Freiheit und die Liebe zur Unabhängigkeit“, betonte Kasprzyk.

Nach dem Fall Frankreichs evakuierte Sikorski mit Hilfe des britischen Premierministers Winston Churchill im Juni 1940 mindestens 17 000 seiner Soldaten nach England, die später als polnisches I. Korps unter britischem Kommando kämpfen sollten. Zu dieser Verlegung sagte Sikorski zu einem britischen Armeegeneral: Ich übergebe Ihnen das Wertvollste, was Polen noch hat - seine Armee.

General Sikorski wurde in Newark (Großbritannien) zusammen mit seinen gefallenen Kameraden am Fuße des polnischen Denkmals beigesetzt, das zwei Jahre zuvor in seiner Anwesenheit enthüllt worden war. 50 Jahre später, 1993, wurden seine Überreste nach Krakau überführt. 

Zu Ehren Sikorskis soll heute auf dem Friedhof in Newark seine Statue enthüllt werden. Die Enthüllung findet um 15 Uhr statt.


IAR/jc