Deutsche Redaktion

Polen friert Anteile von russischem Oligarchen an Chemiekonzern ein

11.07.2023 19:00
Die polnische Regierung hat einen vorläufigen Verwalter berufen, um die Anteile des russischen Oligarchen Wjatscheslaw Kantor am staatlich kontrollierten Chemieunternehmen Grupa Azoty zu beschlagnahmen, wie Beamte mitteilten. 
MRiT ustanowiło tymczasowego zarządcę przymusowego na majątku W. Kantora w Grupie Azoty
MRiT ustanowiło tymczasowego zarządcę przymusowego na majątku W. Kantora w Grupie AzotyGrupa Azoty

Geht es nach dem polnischen Technologie- und Entwicklungsminister, gebe es in Polen „keinen Platz für Kapital, das mit russischen Behörden in Verbindung steht", zitierte Reuters Waldemar Buda am Dienstag. Der vorläufige Verwalter soll einen Partner für die Übernahme der Kantor-Anteile an der Grupa Azoty finden und eine Entschädigung für diese Anteile zahlen, berichtete die Nachrichtenseite money.pl. Die Auszahlung werde nach Angaben von Reuters eingefroren.

Im April 2022 verhängte Polen Sanktionen gegen 35 russische Unternehmen und 15 Einzelpersonen. Die wichtigste Strafmaßnahme werde „das Einfrieren der Finanzen und des Vermögens" der aufgeführten Unternehmen sein, erklärte die polnische Regierung. Sie würden auch von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen. Oligarchen werde die Einreise nach Polen verwehrt, erklärten Beamte vor Reportern. Auf der Liste standen auch einer der weltweit führenden Düngemittelhersteller Acron und sein Geschäftsführer Mosche Kantor, wie die Nachrichtenagentur PAP damals berichtete.

Der Düngemittel-Magnat Kantor besitzt einen Anteil von 19,82 Prozent an der polnischen Grupa Azoty. Damit ist er mit 33 Prozent des Chemiekonzerns der zweitgrößte Aktionär nach dem polnischen Staat.

PAP, money.pl, Reuters/ps