Deutsche Redaktion

Bundestag beschließt Maßnahmen zur Förderung des Polnischunterrichts. Konsul in Berlin: Es wurde noch nichts ausgezahlt.

15.07.2023 08:31
„Es ist nun fast acht Monate her, dass der Bundestag Ende November letzten Jahres die Mittel zur Förderung des Polnischunterrichts in Deutschland beschlossen hat. Tatsache ist, dass diese Mittel bisher nicht an polnische Organisationen ausgezahlt wurden, das kann ich leider bestätigen”, sagte der polnische Konsul in Berlin, Marcin Król.
Konsul RP w Berlinie: po ośmiu miesiącach od uchwalenia przez Bundestag środków na wspieranie nauczania j. polskiego w Niemczech nie wypłacono nic
Konsul RP w Berlinie: po ośmiu miesiącach od uchwalenia przez Bundestag środków na wspieranie nauczania j. polskiego w Niemczech nie wypłacono nicLois GoBe / Shutterstock

„Das liegt unseres Wissens nach an den Verwaltungsverfahren in Deutschland. Diese Gelder "stecken" im Bundesbildungsministerium fest und können nicht an die Institution weitergeleitet werden (…) Wir warten auf die Freigabe dieser Mittel”, betonte Król.

Es handelt sich um fünf Millionen Euro, verteilt auf die Jahre 2023, 2024 und 2025. In diesem Jahr sollte eine Million Euro für die Förderung des Polnischunterrichts in Deutschland bereitgestellt werden, erinnerte der Diplomat. „Das sind, gelinde gesagt, keine gigantischen Summen, die die Asymmetrie der Ausgaben auf der einen und auf der anderen Seite verschwinden lassen würden. Das wird nicht der Fall sein”, bemerkte er.

„Wir alle wissen, wie viel Geld Polen für den Unterricht der deutschen Sprache in Polen ausgibt. Etwa 350 Millionen Euro werden dafür jedes Jahr bereitgestellt. Nach unseren Schätzungen stellt die deutsche Seite insgesamt - alle Bundesländer zusammen - etwa 9 Millionen Euro für die Förderung des Polnischunterrichts in Deutschland bereit. Dazu kämen jetzt noch die vom Bundestag bewilligten Mittel. Gleichzeitig erwarten wir, dass diese Mittel direkt an polnische Organisationen fließen, die Polnisch als Muttersprache unterrichten”.

„Es geht nicht um einen einfachen Fremdsprachenunterricht, sondern um den Unterricht der polnischen Sprache zusammen mit dem Unterricht über die Tradition, über die polnische Geschichte, über die polnische Kultur. Das heißt, es geht darum, ein möglichst breites Wissen über Polen und das Polentum zu vermitteln, damit die jungen Polen eine noch stärkere Bindung an ihr Heimatland haben, als es durch den reinen Polnischunterricht der Fall wäre. Wir glauben, dass dies sehr förderlich ist, dass es eine dauerhafte Beziehung zu dem Land aufbaut, und wir hoffen, dass es letztlich auch dazu führt, dass junge Polen in Polen studieren wollen oder einfach zurückkehren und sich beruflich in dem sich dynamisch entwickelnden Polen engagieren", sagte der polnische Konsul in Berlin.

„ Ich denke, es ist berechtigt zu fragen, ob die Mittel überhaupt noch eine Chance haben, die polnischen Organisationen in diesem Jahr zu erreichen. Wir üben ständig Druck aus und betreiben Lobbyarbeit, aber die Umsetzung liegt nicht mehr in unserer Hand.”


PAP/jc