KGB-Offiziere sollen belarussischen Bürgern anbieten, „freiwillig" auf ihre Polenkarte zu verzichten und einen Antrag an den polnischen Konsul zu stellen. Sollte eine Person sich weigern, werde ihr mit Verhaftung gedroht, schrieb der stellvertretende Premierminister in der Übergangsregierung der belarussischen Oppositionistin Swjatlana Tsichanouskaja auf Twitter.
Dies sei eine weitere Repression gegen die polnische Minderheit in Belarus, schrieb das Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte „Wiasna". Demnach würden Besitzer von Polenkarten beim Überschreiten der belarussischen Grenze zu einem „Verhör" mit KGB-Beamten vorgeladen. Die Polenkarte ist ein Dokument, das die Zugehörigkeit zur polnischen Nation bestätigt.
Repressionen gegen Polen in Belarus
In Belarus nehmen die Repressionen gegen Vertreter der polnischen Minderheit zu. Der Journalist und Aktivist des Bunds der Polen in Belarus, Andrzej Poczobut, wurde dieses Jahr in einem politisch motivierten Prozess zu acht Jahren Haft in einer strengen Strafkolonie verurteilt.
Belarussische Beamten zerstören polnische Denkmäler. Aktivisten des unabhängigen Bunds der Polen im Land werden unterdrückt. Der Unterricht in polnischer Sprache wird verhindert und die Vermittlung der polnischen Sprache behindert, berichtete die polnische Presseagentur PAP.
IAR, PAP/ps