Deutsche Redaktion

Unterdrückung in Belarus: Pole wegen angeblicher „Beleidigung Lukaschenkos" verurteilt

15.07.2023 17:15
Ein 54-jähriger polnischer Staatsbürger soll von einem belarussischen Gericht wegen angeblicher „Beleidigung von Alexander Lukaschenko und Vertretern der Behörden" verurteilt worden sein, teilten belarussische Menschenrechtsaktivisten mit. Der Mann befinde sich bereits in einer Strafkolonie. Das genaue Urteil des zuständigen Gerichts in Minsk in diesem Fall sei nicht bekannt.
Obywatel Polski skazany za rzekome obrażanie A. Łukaszenki
Obywatel Polski skazany za rzekome "obrażanie A. Łukaszenki"Andrei Bortnikau/Shutterstock

KGB-Offiziere sollen belarussischen Bürgern anbieten, „freiwillig" auf ihre Polenkarte zu verzichten und einen Antrag an den polnischen Konsul zu stellen. Sollte eine Person sich weigern, werde ihr mit Verhaftung gedroht, schrieb der stellvertretende Premierminister in der Übergangsregierung der belarussischen Oppositionistin Swjatlana Tsichanouskaja auf Twitter.

Dies sei eine weitere Repression gegen die polnische Minderheit in Belarus, schrieb das Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte „Wiasna". Demnach würden Besitzer von Polenkarten beim Überschreiten der belarussischen Grenze zu einem „Verhör" mit KGB-Beamten vorgeladen. Die Polenkarte ist ein Dokument, das die Zugehörigkeit zur polnischen Nation bestätigt.

Repressionen gegen Polen in Belarus

In Belarus nehmen die Repressionen gegen Vertreter der polnischen Minderheit zu. Der Journalist und Aktivist des Bunds der Polen in Belarus, Andrzej Poczobut, wurde dieses Jahr in einem politisch motivierten Prozess zu acht Jahren Haft in einer strengen Strafkolonie verurteilt.

Belarussische Beamten zerstören polnische Denkmäler. Aktivisten des unabhängigen Bunds der Polen im Land werden unterdrückt. Der Unterricht in polnischer Sprache wird verhindert und die Vermittlung der polnischen Sprache behindert, berichtete die polnische Presseagentur PAP.

IAR, PAP/ps