Deutsche Redaktion

Polen und Litauen könnten Grenze zu Belarus schließen

28.07.2023 12:37
Litauen und Polen erwägen wegen russischer Söldnern der Wagner-Gruppe, die Grenze zu Belarus zu schließen, sagte der stellvertretende litauische Innenminister Arnoldas Abramaviczius am Freitag. 
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Bild:Forum/Reuters/INTS KALNINS

Wie Abramaviczius erklärte, halten sich derzeit rund 1.200 russische Söldner auf dem Truppenübungsplatz Osipowitschi nahe der Grenze zu Polen in Belarus auf. Nach Ansicht des stellvertretenden Ministers stelle die Anwesenheit der Wagner-Söldner „keine militärische Bedrohung für Polen dar", aber „die Möglichkeit einer Provokation besteht".

Über die Möglichkeit, die Grenze zu Belarus zu schließen, sprach auch Innenministerin Agne Bilotaite in einem Interview mit Radio Ziniu Radijas am Donnerstag. „Wir behandeln diese Situation sehr prinzipiell, und der staatliche Grenzschutzdienst ist verpflichtet, die Situation genau zu beobachten", sagte die Ministerin. Es gebe bereits „angemessene Vorkehrungen", für die "sehr detaillierte Verfahren" vorgesehen sind, fügte sie hinzu.

Unabhängige russische Medien berichteten erstmals Ende Juni über die mögliche Umleitung der Wagner-Gruppe nach Belarus. Die damals rund 8.000 Söldner sollten in der Nähe der vor kurzem verlassenen und eilig renovierten Militärbasis Osipowitschi der belarussischen Raketentruppen stationiert werden.

Die polnisch-belarussische Grenze hat eine Länge von 418,24 km, die litauisch-weißrussische Grenze ist 650 km lang.


PAP/ps