Deutsche Redaktion

CNN: Russland bereitet Kinder auf den Krieg vor

25.09.2023 14:07
Millionen von Kindern in Russland werden auf den Krieg vorbereitet, und die Spielplätze werden zu einem Paradeplatz. 
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Bild:ROB ENGELAAR/PAP/EPA

Die militärische Indoktrination beginnt bereits im Kindergarten, wo Kleinkinder gezwungen werden, Uniformen anzuziehen und ihren Marschschritt zu üben, berichtete der US-Sender CNN. In russischen Schulen gebe es etwa 10.000 sog. militärisch-patriotische Klubs, und etwa 250.000 Schüler nehmen an den Aktivitäten dieser Organisationen teil. Dies berichtete der russische Bildungsminister Sergei Krawtsow.

Die Jugendlichen lernen, Schützengräben auszugraben, Granaten zu werfen und sogar mit scharfer Munition zu schießen. Eine militärische Grundausbildung werde in Russland bereits Kindern im Alter von sieben und acht Jahren erteilt, berichtete der US-Sender. Der Lehrplan sei so geändert worden, dass militärische Triumphe in propagandistischer Weise hervorgehoben und die ständige Bereitschaft zur „Verteidigung des Vaterlandes" betont werden.

Auf dem aktuellen Schulbuchumschlag über russische Geschichte sei auch die Krim-Brücke abgebildet, die die besetzte ukrainische Krim mit Russland verbindet. Es gebe Kapitel über die jüngste Geschichte der Ukraine, die unter anderem mit „Geschichtsfälschung", „Wiedergeburt des Nazismus", „Ukrainischer Neonazismus" und „Russland ist ein Land der Helden" betitelt seien. Viele offensichtliche Lügen würden dort auftauchen. Darunter die Behauptung, die Ukraine habe angeblich „offen ihre Absicht erklärt, Atomwaffen zu erwerben", heißt es auf der Internetseite von CNN.

„Das Buch scheint darauf abzuzielen, bei russischen Kindern ein Gefühl der historischen Ungerechtigkeit zu schüren und einen angeblich existenziellen Kampf um das Überleben der Nation darzustellen", analysiert CNN. Dies sei ein häufiges Thema der staatlichen Medien- Propaganda, die täglich in den Haushalten des Landes vermittelt werde.

Die vom US-Sender durchgeführte Analyse von Inhalten in russischen sozialen und lokalen Medien zeige, dass zumindest einige Lehrer, die sich gegen die Lehrplanänderungen ausgesprochen hätten, ihren Arbeitsplatz verloren haben.

Die neue Bildungspolitik des Kremls dürfte auch von der Mehrheit der Eltern in Russland unterstützt werden. Staatlichen Meinungsumfragen in Russland zufolge würden sogar 79 Prozent von ihnen ihren Kindern gerne Filme über den Krieg zeigen, so CNN weiter.


PAP/ps