Deutsche Redaktion

Nach Vorfall in Alkmaar: Diplomatische Spannungen zwischen Polen und den Niederlanden

06.10.2023 09:50
Zwei Spieler des Warschauer Clubs, Legia Warszawa, sind gestern Nacht in Holland festgenommen worden. Offenbar waren Spieler, Funktionäre und Fans des polnischen Clubs zuvor von Polizei und dem Personal des Clubs der Gastgeber angegriffen worden.
Legia Warszawa przegrała z AZ Alkmaar w 2. kolejce Ligi Konferencji Europy
Legia Warszawa przegrała z AZ Alkmaar w 2. kolejce Ligi Konferencji Europy PAP/Piotr Nowak

Eine gewaltsame Auseinandersetzung von Polizei und Clubmitarbeitern mit Spielern und Fans des polnischen Fußballclubs Legia Warszawa in Alkmaar sorgt für Spannungen auf der Linie Warschau-Amsterdam. 

Das polnische Außenministerium, vertreten durch den stellvertretenden Außenminister Paweł Jabłoński, hat seine Besorgnis über den Vorfall zum Ausdruck gebracht. Zwei Spieler des Clubs, Pankov und Josue, sind festgenommen worden. Details zu den Festnahmen wurden von der niederländischen Polizei bisher nicht bekannt gegeben. Offenbar waren Spieler, Funktionäre und Fans des polnischen Clubs zuvor von Polizei und dem Personal des holländischen Clubs angegriffen worden. Aufgrund der Nationalität der festgenommenen Spieler sind auch die Konsulate von Portugal und Serbien informiert worden. 

Jabłoński beschrieb die Situation in Alkmaar als absurd und versicherte, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Angelegenheit zu klären und sicherzustellen, dass entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Das Außenministerium prüft insbesondere, ob die niederländische Polizei und die Mitarbeiter des AZ Alkmaar Clubs das Gesetz im Hinblick auf die Nationalität oder die Verwendung der polnischen Sprache gebrochen haben.

Premierminister Mateusz Morawiecki hatte das Außenministerium angewiesen, die Ereignisse in Alkmaar dringend zu überprüfen. „Polnische Spieler und Fans müssen gemäß dem Gesetz behandelt werden. Es gibt keine Zustimmung zu seiner Verletzung“, schrieb er auf dem Portal X.

Jabłoński appellierte zudem an alle polnischen Bürger, die unangemessenen Handlungen der Dienste ausgesetzt waren, sich mit der Konsularabteilung der polnischen Botschaft in Den Haag oder der Zentrale des Außenministeriums in Warschau in Verbindung zu setzen.

Der Europaabgeordnete der Regierungspartei, Patryk Jaki, hat in Folge des Vorfalls angekündigt, einen Antrag auf eine dringende Debatte über die Verletzung der Rechtsstaatlichkeit durch die Niederlande zu stellen. “Heuchler lieben es, andere über 'Rechtsstaatlichkeit' zu belehren, wenden aber selbst solch schändliche Methoden an. Und das ist nicht das erste Mal. Vor kurzem haben sie auf protestierende Bauern geschossen", schrieb Patryk Jaki auf dem Portal X.

IAR/adn