In Krakau finden heute die Trauerfeierlichkeiten für Wanda Półtawska statt. Sie war eine enge Vertraute Papst Johannes Pauls II. und überlebte das deutsche NS-Konzentrationslager Ravensbrück. Der Trauergottesdienst beginnt um 13 Uhr in der Basilika St. Maria. Anschließend erfolgt um 16 Uhr die Beisetzung auf dem Salwator-Friedhof. Staatspräsident Andrzej Duda und seine Frau Agata Kornhauser-Duda werden an den Zeremonien teilnehmen.
Półtawska verstarb in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober in ihrem Zuhause in Krakau. Am 2. November hätte sie ihren 102. Geburtstag gefeiert. Nach ihrer Rückkehr aus dem Lager studierte sie Medizin an der Jagiellonen-Universität Krakau und promovierte in Psychiatrie.
Papst Johannes Paul II. würdigte sie als seine "persönliche Expertin in Fragen zu “Humanae vitae”", während die italienische Zeitung "La Stampa" sie als "Agentin 007 Johannes Pauls II." bezeichnete.
Tomasz Krzyżak, Leiter des Inlandsressorts der Zeitung "Rzeczpospolita" und Autor einer Biographie von Półtawska, hebt hervor, dass ihre schrecklichen Lagererfahrungen eine tiefgreifende Sensibilität für den Wert menschlichen Lebens prägten, für dessen Schutz sie sich bis zuletzt unermüdlich einsetzte.
Ihr letzter öffentlicher Auftritt war am 22. September 2023 in Krakau bei einem Treffen mit Finalisten des 12. Historisch-Literarischen Wettbewerbs "Polnische Häftlinge in Ravensbrück". 2016 wurde sie mit dem Weißen Adlerorden geehrt, der höchsten Auszeichnung Polens.
PAP/adn