Deutsche Redaktion

Militärpolizei: Schüsse auf Migranten an der Grenze waren ein Unfall

06.11.2023 18:00
Ein Soldat sei gestolpert und habe versehentlich seine Waffe auf einen Migranten an der polnisch-belarussischen Grenze abgefeuert, teilte die polnische Militärpolizei mit, die den Vorfall untersucht. 
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Bild:Twitter/MON

Nach Angaben des Sprechers der polnischen Militärpolizei, habe der Soldat zunächst sog. Alarmschüsse abgegeben, um eine andere Grenzpatrouille über eine Gruppe illegaler Migranten an der Grenze zu Belarus zu informieren. „Der Soldat stolperte und gab einen Schuss in eine unkontrollierte Richtung ab, woraufhin das Unglück geschah", so der Sprecher gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Die von der Militärpolizei sichergestellten Dokumente, Beweise und medizinischen Unterlagen werden der Staatsanwaltschaft übergeben. Der Fall wird nach dem militärischen Paragraph des Strafgesetzbuches über den rücksichtslosen Umgang mit Waffen und die unbeabsichtigte Verletzung einer anderen Person untersucht. Je nach den Folgen des Schusses drohen dem Soldaten bis zu drei Jahre oder im Falle schwerer Verletzungen oder des Todes des Verletzten bis zu acht Jahre Gefängnis.

Der verletzte Mann wurde am Samstag in ein nahe gelegenes Krankenhaus in der Stadt Hajnówka gebracht. Seine Personalien werden derzeit festgestellt, da er keine Dokumente bei sich trug. Medien zufolge handle es sich bei dem Verletzten um einen 22-jährigen Syrer, der in einer Gruppe von anderen Syrern illegal die Grenze von Belarus nach Polen überquerte. Im Krankenhaus soll der Verletzte schriftlich um internationalen Schutz ersucht haben.


PAP, rmf24/ps