Das polnische Außenministerium hat anlässlich des Todestages des Oppositionellen Raman Bandarenka in einer Erklärung das Regime des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko verurteilt. Der 31-jährige Künstler aus Minsk starb am Abend des 12. November vor drei Jahren im Krankenhaus. Damaligen Berichten zufolge wurde er von belarussischen Sicherheitsbeamten brutal zusammengeschlagen.
„Die Ermordung dieses unschuldigen jungen Mannes und die Straffreiheit seiner Angreifer sind ein Symbol für die Haltung der belarussischen Behörden gegenüber ihrem eigenen Volk und dessen Bestrebungen, in einem freien Staat in Würde zu leben", schrieb das Außenministerium am Sonntag. „Der 12. November ist zu einem der vielen tragischen Tage in der jüngsten Geschichte unserer engen Nachbarn geworden, an dem wir unsere besondere Aufmerksamkeit auf das sich in Belarus abspielende Drama, auf Tausende von unschuldig Inhaftierten und Hunderttausende, die im Ausland Zuflucht vor Unterdrückung suchen, lenken", hieß es weiter in der Erklärung.
Das Ministerium erklärte, dass die Repressionen in Belarus „weit verbreitet" seien. Sie beträfen einen bedeutenden Teil der belarussischen Gesellschaft und würden auch sehr stark auf die große polnische Minderheit ausgeübt, indem ihnen das Recht vorenthalten werde, die polnische Sprache frei zu erlernen, ihre Kultur zu bewahren und die historische Erinnerung zu pflegen.
„Wir erwarten von den Behörden in Minsk, dass sie alle politischen Gefangenen freilassen und einen offenen Dialog mit der Öffentlichkeit aufnehmen, um einen demokratischen Wandel zu ermöglichen, der den Wünschen des belarussischen Volkes entspricht und die Grundlage für die Erhaltung eines unabhängigen Staates bildet", so das Ministerium.
„Wir hören und verstehen die unabhängigen Kreise in Belarus, die ihr Gefühl der Zugehörigkeit zum europäischen historischen Erbe und den Wunsch nach einer Stärkung der engen Beziehungen zu Europa ausdrücken."
PAP/ps