Deutsche Redaktion

Lukaschenko-Regime verhaftet weiteren katholischen Priester

24.11.2023 13:03
Minsk beschuldigt den Geistlichen des „Extremismus". Dies ist der zweite katholische Priester innerhalb einer Woche, der von der Verfolgung durch das belarussische Regime betroffen ist. 
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Bild:Andrei Bortnikau/Shutterstock

Wie die Nachrichtenseite Christian Vision berichtet, wurde Priester Wjatscheslaw Pialinak am 22. November nach dem Morgengottesdienst in der Kirche der Erhebung des Heiligen Kreuzes in Brest festgenommen. Nach Angaben von Gemeindemitgliedern haben belarussische Sicherheitskräfte dem Priester während der Festnahme sein Telefon und Laptop weggenommen. Die Gründe für Pialinaks Inhaftierung sind nicht bekannt. Inoffiziellen Quellen zufolge wurde der Priester des „Extremismus" beschuldigt. Ein solcher Vorwurf ist in Belarus ein weitläufiger Begriff, der jede Handlung oder Kritik gegenüber dem derzeitigen Regime in der Öffentlichkeit oder in sozialen Medien bezeichnet.

Derzeit stehen 3.520 Namen auf der „Extremistenliste", berichtet der 2021 selbst zu einer „extremistischen Formation" durch Minsk erklärte Nachrichtensender Belsat. Die Liste enthält sowohl die Namen von Verurteilten in Gefängnissen als auch von bereits Freigelassenen. Personen auf dieser Liste unterliegen noch fünf Jahre lang nach Ablauf ihres Strafregisters verschiedenen Einschränkungen. Sie dürfen u.a. keine pädagogische Tätigkeit ausüben, kein öffentliches Amt ausüben oder Militärdienst leisten.

Priester Wjatscheslaw Pialinak ist 48 Jahre alt, davon 21 Jahre als Priester tätig. Er war der erste persönliche Sekretär des Apostolischen Nuntius in Belarus, Erzbischof Claudio Gugerotti (2011-2015). Der Geistliche ist bereits der zweite katholische Priester, der in der vergangenen Woche festgenommen wurde. Am 17. November wurde Pater Henrik Okolotowitsch aus Woloschin verhaftet und des „Hochverrats" angeklagt. Ihm drohen sieben bis 15 Jahren Gefängnis.

dorzeczy.pl, belsat.eu/ps