Deutsche Redaktion

Russland behält Mehrheitsbeteiligung an deutscher Raffinerie in Schwedt

18.12.2023 10:11
Das russische Unternehmen Rosneft ist trotz des Angriffskrieges des Kremls gegen die Ukraine weiterhin Mehrheitsaktionär der deutschen Ölraffinerie PCK Schwedt. Den polnischen Firmen Orlen und Unimot gelang es nicht, Anteile an der Raffinerie zu erwerben, berichtete die Presse. 
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Rosneft besitzt immer noch einen Anteil von über 54 Prozent an der viertgrößten deutschen Ölraffinerie, PCK Schwedt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Polens frühere konservative Regierung drängte Berlin, Rosneft zum Ausstieg zu zwingen, um Platz für den polnischen Raffineriebetreiber ORLEN zu schaffen, schrieben damals Medien. Im September verlängerte Deutschland jedoch die Treuhänderschaft für die Rosneft-Beteiligung an der Raffinerie in Schwedt. Der Grund waren mangelnde Fortschritte bei den Gesprächen über den Ausstieg des russischen Unternehmens.

Der internationale Energiekonzern Shell hat indes am Freitag seine 37,5 Prozentige Beteiligung an PCK Schwedt an die britische Prax Group verkauft. Zuvor hatte das polnische Flüssiggasunternehmen Unimot Gespräche mit Shell über den Kauf seiner Anteile an der deutschen Raffinerie geführt, wie die Nachrichtenseite biznesalert.pl berichtete.

Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar 2022 stellte die deutsche Regierung die Rosneft-Aktien unter Treuhänderschaft. Damit entzog sie dem russischen Unternehmen die Möglichkeit, die Kontrolle zu behalten. Polen und Deutschland kaufen auch kein russisches Öl mehr. Polens neue Regierung hat jedoch davor gewarnt, dass die PCK-Raffinerie Schwedt immer noch die russische Nord-Druzhba-Pipeline nutzt, um Öl aus Kasachstan zu importieren. Das Öl soll in Wirklichkeit aus Russland stammen, berichtete biznesalert.pl.


biznesalert.pl, Reuters/ps