Deutsche Redaktion

In-vitro-Fertilisation wird vom Staat finanziert

21.12.2023 11:57
Ab Juni nächsten Jahres werden die Polen Zugang zur staatlich finanzierten In-vitro-Fertilisation (IVF) haben, wie die Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna letzte Woche auf einer Pressekonferenz bekannt gab. 
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Wie die Gesundheitsministerin betonte, habe Präsident Andrzej Duda das Bürgergesetz über die staatliche Finanzierung von IVF unterzeichnet. Premierminister Donald Tusk bestätigte diese Woche, dass im Haushalt 2024 500 Millionen PLN (115 Millionen Euro) für diesen Zweck bereitstehen würden.

Die Abgeordnete der Bürgerkoalition, Agnieszka Pomaska (PO), eine Befürworterin des IVF-Gesetzes, betonte am Mittwoch, dass das Gesetz von „einer halben Million Polen“ unterzeichnet worden sei. Sie fügte hinzu, dass dies für einige die einzige Möglichkeit sei, Eltern zu werden, insbesondere für onkologische Patientinnen.

Von 2013 bis 2016 gab es in Polen ein nationales IVF-Programm, das vom Gesundheitsministerium finanziert wurde. Mindestens 100 Tausend polnische Kinder wurden im Rahmen dieses Programms gezeugt.

Seit Juli 2016 müssen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch eine künstliche Befruchtung aus der eigenen Tasche zahlen. Die katholische Kirche fordert ein komplettes Verbot der künstlichen Befruchtung, weil bei ihr Embryonen selektiert und überzählige befruchtete Eizellen vernichtet würden.

Fast 70 Prozent der Polen sind der Meinung, dass das In-vitro-Verfahren für Paare, die mit dem Problem der Unfruchtbarkeit kämpfen, vom Staat subventioniert werden sollte, schreibt das Wirtschaftsblatt Dziennik/Gazeta Prawna unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts United Surveys.


Quelle: PAP/jc