Deutsche Redaktion

Außenminister in Kiew: „Polen möchte, dass die Ukraine den Krieg gewinnt"

23.12.2023 09:45
Polens neuer Außenminister hat sich in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten, dem Premierminister und dem Spitzendiplomaten des Landes getroffen. „Polen möchte, dass die Ukraine den Krieg gewinnt und Russland verliert", unabhängig davon, welche Partei in Warschau an der Macht ist, teilte er mit. 
Ukraina: Radosław Sikorski zapewnił Ukraińców o polskim poparciu
Ukraina: Radosław Sikorski zapewnił Ukraińców o polskim poparciuTwitter/MSZ

Beide Seiten erklärten, sie würden sich auch um eine Lösung des Grenzkonflikts zwischen polnischen und ukrainischen Spediteuren bemühen. Auf seiner ersten Reise nach seiner Wiederernennung zum polnischen Außenminister besuchte Radosław Sikorski am Freitag die ukrainische Hauptstadt. Er sprach auf einer Veranstaltung zum Tag des diplomatischen Dienstes der Ukraine und würdigte Präsident Wolodymyr Selenskyjs Entscheidung, während der russischen Invasion in Kiew zu bleiben.

Polens Chefdiplomat verglich Selenskyj mit dem britischen Premierminister Winston Churchill aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und seiner Führungsrolle bei den Kriegsanstrengungen der Alliierten gegen Nazi-Deutschland.

Anschließend sprach Sikorski mit dem ukrainischen Spitzendiplomaten Dmytro Kuleba, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP. „Polen möchte, dass die Ukraine den Krieg gewinnt und Russland verliert", unabhängig davon, welche Partei in Warschau an der Macht ist, sagte der polnische Außenminister anschließend auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Sikorski gratulierte der Ukraine auch zur bevorstehenden Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Europäischen Union. Polen möchte, dass die Ukraine „in ihren international anerkannten Grenzen bis zum Ende des Jahrzehnts der EU beitritt", sagte er. Beide Außenminister kündigten außerdem an, „Schritte zu unternehmen", um die Blockade der polnisch-ukrainischen Grenze durch einen monatelangen Protest polnischer LKW-Fahrer zu lösen.

Wie Nachrichtenagenturen berichteten, blockieren polnische Fernfahrer Kontrollpunkte an der Grenze zur Ukraine und fordern von der Europäischen Union die Wiedereinführung von Einreisegenehmigungen für ukrainische Transportunternehmen in die EU.

Sikorski und Kuleba nach, würden ihre Gespräche dazu beitragen, „Wege zur Lösung" dieses Problems zu finden, ebenso wie Fragen im Zusammenhang mit dem Export von ukrainischen Agrarprodukten nach Polen zu klären, berichtete PAP. „Wir müssen die Bedingungen für einen fairen Wettbewerb im Handel zwischen den beiden Ländern wiederherstellen, damit alle davon profitieren", erklärte Sikorski. Anschließend wurde Polens Chefdiplomat von Präsident Selenskyj empfangen. Sikorski versicherte seinen festen Willen, die Ukraine sowohl wirtschaftlich als auch militärisch zu unterstützen, und legte neue Vorschläge für die bilaterale Zusammenarbeit vor. Selenskyj bedankte sich für die Unterstützung Polens für sein Land und betonte die weitere Zusammenarbeit beider Länder im Verteidigungsbereich.

Bei einer Pressekonferenz würdigte der polnische Spitzendiplomat die Kriegsanstrengungen der Ukraine gegen die russische Invasion. Er bezeichnete die Ukraine als „Inspiration für Polen und für ganz Europa", wie die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita berichtete. Am Abend führte Sikorski auch Gespräche mit dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal.


PAP. rp.pl/ps