Deutsche Redaktion

Polen ruft Verbündete zum Schutz der EU-Außengrenzen auf

03.01.2024 12:30
Außenminister Radosław Sikorski besprach mit den diplomatischen Leitern Finnlands, Dänemarks und der Türkei den Schutz der EU-Grenzen und NATO-Sicherheitsfragen, teilte das Außenministerium mit.
Auenminister Radosław Sikorski
Außenminister Radosław SikorskiPhoto: PAP/Paweł Supernak

In einem Telefongespräch mit der finnischen Ministerin Elina Valtonen wurde die Notwendigkeit des Ausbaus der NATO-Kapazitäten und der Widerstandsfähigkeit der Europäischen Union gegenüber aktuellen Sicherheitsbedrohungen besonders deutlich, so das polnische Außenministerium. Wichtiges Thema war auch die Frage des Grenzschutzes, der für Polen seit vielen Monaten eine Herausforderung darstelle.

In den letzten Wochen sei dies auch an der finnischen Ostgrenze ein großes Problem. Die russisch-finnische Grenze wird von Einwanderern gestürmt, die von russischen Diensten eingeschleust werden, um die interne Situation Finnlands zu destabilisieren. Polen hat dieselbe Situation im Jahr 2021 erlebt, als Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika die Grenze zu Weißrussland stürmten, hieß es.

Polen und Finnland erkennen auch das Potenzial für eine Zusammenarbeit, um ihre Unterstützung für die umkämpfte Ukraine fortzusetzen.

Mit Blick auf den Beitritt Finnlands zur NATO im April 2023 äußerten sich die Gesprächspartner zufrieden über die Aussicht auf eine Vertiefung der Beziehungen im Rahmen des Bündnisses, sowohl auf bilateraler als auch auf regionaler Ebene.

Während des Gesprächs zwischen Minister Sikorski und dem türkischen Leiter des Außenministeriums wurden der sehr gute Zustand der polnisch-türkischen Beziehungen und die Verpflichtung zum Aufbau eines partnerschaftlichen Dialogs mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen. Radosław Sikorski und Hakan Fidan betonten einmütig die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Polen und der Türkei im Bereich der Sicherheit, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und angesichts globaler Herausforderungen. Warschau und Ankara würden sich auch gemeinsam um die Zukunft des Nordatlantischen Bündnisses sorgen, hieß es.

Die Gespräche seien auch eine Gelegenheit gewesen, den Stand der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Türkei zu besprechen. Minister Sikorski habe hierbei Polens anhaltende Unterstützung für die europäische Perspektive der Türkei unterstrichen, so das Auswärtige Amt.

Im Gespräch mit dem dänischen Chefdiplomaten, Lars Løkke Rasmussen, wurde die gegenseitige Offenheit für eine enge Zusammenarbeit sowohl auf bilateraler Ebene als auch in Foren regionaler und internationaler Organisationen bestätigt. Beide Länder legen nach Angaben des polnischen Außenministeriums besonderen Wert auf die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit, die nach der russischen Invasion in der Ukraine strategische Bedeutung hat.

Eine der dringlichsten Herausforderungen für die nahe Zukunft bleibe die multidimensionale Unterstützung der Ukraine, auch in Bezug auf die militärische Ausrüstung und den Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg.


msz.gov.pl, biznesalert.pl/ps