Deutsche Redaktion

Staatspräsident Duda: Massaker von Katyn stellt eine Warnung vor dem russischen Imperialismus dar

13.04.2024 10:18
Der andauernde Angriff auf die Ukraine ziele darauf ab, „unsere östlichen Nachbarn zu versklaven und andere Staaten in der Region einzuschüchtern. Das von den Sowjets verübte Verbrechen sei eine Warnung vor dem, wozu russischer Imperialismus fähig ist, betonte Duda am Tag des Gedenkens an die Opfer des Massakers von Katyn.
13 kwietnia obchodzimy Dzień Pamięci Ofiar Zbrodni Katyńskiej
13 kwietnia obchodzimy Dzień Pamięci Ofiar Zbrodni Katyńskiejshutterstock.com/Alexander Kobelyatskiy

Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Massakers von Katyn hat Staatspräsident Andrzej Duda den in Katyn, Charkow, Twer und anderen Orten der Hinrichtung Ermordeten Tribut gezollt. „Diese unbeugsamen Patrioten opferten ihr Leben aus Treue zur Heimat. Sie wurden getötet, weil sie sich weigerten, mit den Sowjets zu kollaborieren. Deshalb wurden sie als Feinde des roten Totalitarismus betrachtet und ermordet“, schrieb der Präsident.

Andrzej Duda führte weiter aus, dass das sowjetische Russland beabsichtigte, ein Wiederaufleben des souveränen polnischen Staates zu verhindern. Durch das Massaker von Katyn konnten die Sowjets „viel einfacher die kommunistische Ordnung in unserem Land einführen“, schrieb der Präsident. Er dankte auch allen, die sich um die Bewahrung der Erinnerung an Katyn bemühen.

Der Präsident erklärte, dass das Massaker von Katyn eine Warnung vor dem russischen Imperialismus darstelle, der eine Bedrohung für die Welt darstelle. Der andauernde Angriff auf die Ukraine ziele darauf ab, „unsere östlichen Nachbarn zu versklaven und andere Staaten in der Region einzuschüchtern. Das von den Sowjets verübte Verbrechen sei eine Warnung vor dem, wozu russischer Imperialismus fähig ist“. Er betonte, dass alles getan werden müsse, um den russischen Imperialismus zu stoppen.

"Katyn war ein Völkermord"

Präsident Andrzej Duda, der gestern den von NKWD-Offizieren im Frühjahr 1940 ermordeten Polen mit einer Kranzniederlegung würdigte, erinnerte daran, dass das Verbrechen eindeutig eingestuft wurde. "Es ist ein Verbrechen des Völkermordes, es gibt keinen Zweifel, dass Stalin, dass die Führer des sowjetischen Staates die polnische Elite eliminieren wollte. Mit der Ermordung der Elite beginnt in der Regel die Auslöschung eines Volkes. Insgesamt wurden mehr als 22.000 Menschen ermordet, die polnische Intelligenzia, nicht nur Offiziere, sondern auch Sozialarbeiter, Aktivisten verschiedener Organisationen, nicht nur Soldaten, sondern auch Polizisten, Funktionäre des polnischen Staates", betonte der Staatspräsident. 

Staatspräsident Duda hob hervor, dass das Massaker von Katyn, dem Tausende von Polen zum Opfer fielen, nur weil sie Polen waren, noch immer nicht aufgearbeitet ist. "Wir gedenken ihrer, wir ehren sie, aber heute schreien wir auch nach Gerechtigkeit, nach einer detaillierten Aufklärung dieses Verbrechens. Russland hat es nach dem Zusammenbruch des Sowjetstaates zugegeben, aber heute ist klar, dass es erneut versucht, das Verbrechen zu vertuschen. Glücklicherweise wurden Dokumente gefunden, und wir wissen, dass es die Führung des Sowjetstaates unter Stalin war, die den Befehl zur Ermordung der polnischen Offiziere gab", so Duda.

50 Jahre lang hatten die Sowjets die Deutschen für die Ermordung der Polen verantwortlich gemacht; erst am 13. April 1990 gaben die Behörden der Sowjetunion zu, dass Stalin und der NKWD für die Ermordung von mehr als 22.000 Polen, die 1939 in Gefangenschaft geraten waren, verantwortlich waren. Bis heute ist das Verbrechen von Katyn nicht endgültig aufgeklärt, denn es ist nicht bekannt, wo die Polen aus dem so genannten "belarussischen Katyn lite" ermordet und begraben wurden. Diese Informationen befinden sich in russischen oder belarussischen Archiven, zu denen polnische Forscher keinen Zugang haben.

IAR/adn