Deutsche Redaktion

Venedig: Eröffnung des polnischen Pavillons auf der Kunstbiennale

18.04.2024 18:27
Polen wird durch eine audiovisuelle Arbeit des ukrainisch-polnischen Kollektivs Open Group vertreten. Die Installation "Wiederholt nach mir" stellt ukrainische Flüchtlinge dar, die die Geräusche des Krieges nachahmen. 
Oficjalny plakat Biennale Arte 2024
Oficjalny plakat Biennale Arte 2024mat. pras.

In Venedig hat der Minister für Kultur und Nationalerbe, Bartłomiej Sienkiewicz, den polnischen Pavillon auf der Kunstbiennale eröffnet. Polen wird durch eine audiovisuelle Arbeit des ukrainisch-polnischen Kollektivs Open Group vertreten.

Die Installation "Wiederholt nach mir" stellt ukrainische Flüchtlinge dar, die die Geräusche des Krieges nachahmen und die Besucher des Pavillons zu demselben einladen. Hunderte von Gästen waren zur Eröffnungszeremonie gekommen.

Minister Bartłomiej Sienkiewicz betonte während der Zeremonie, dass die Bereitstellung des polnischen Pavillons für ukrainische Künstler eine bewusste Entscheidung für bestimmte Werte sei. „Kunst schafft keinen Frieden. Aber sie weckt Emotionen, die Gleichgültigkeit unmöglich machen. Die zwei Millionen Flüchtlinge in Polen haben uns gezeigt, was im Leben wirklich zählt: menschliche Solidarität, Mitgefühl und Empathie“, erklärte er.

Auch die Kuratorin der Ausstellung Marta Czyż hofft darauf, dass der Pavillion einen bleibenden Eindruck hinterlässt. "Mein Traum ist es, dass die Leute, die reinkommen und dann rausgehen und sich diese wunderschönen Gärten anschauen, von diesem Film berührt werden. Mir ist nichts anderes wichtig, als dass die Botschaft, die wir in diesem Film haben, in die ganze Welt getragen wird", so Marta Czyż.

Die ukrainischen Künstler betonten, dass ihre Aufnahme in der polnischen Einrichtung ein wichtiger Akt der Solidarität sei, besonders jetzt, da es für die Ukrainer wichtig sei zu wissen, dass sie nicht allein sind.

"Wiedergutmachung für die bisher vernachlässigten Künstler und die Kunst der südlichen Hemisphäre"

Die Ausstellung in Venedig ist die größte Kulturveranstaltung der Welt. Die Biennale in Venedig öffnet am Samstag für das Publikum und wird bis zum 24. November zugänglich sein. Die Organisatoren erwarten rund eine Million Besucher.

Auf einer Ausstellungsfläche von 25.000 Quadratmetern werden Werke von über 300 Künstlern aus 80 Ländern präsentiert. Das Thema der diesjährigen Ausstellung lautet „Fremde sind überall“.

Der Leiter der Veranstaltung, der Brasilianer Adriano Pedrosa, erklärte, dass diese Biennale eine Wiedergutmachung für die bisher vernachlässigten Künstler und die Kunst der südlichen Hemisphäre darstellt. Die Fassade des zentralen Pavillons wurde von Künstlern aus dem Amazonasgebiet bemalt.

Kritiker betonen, dass sich die Ausstellung durch ihre scharfen Farben, Exzentrik auszeichnet, transgeschlechtlich und offen für alle ist. Der israelische Pavillon wird eröffnet, sobald der Krieg beendet ist und die Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind.

IAR/adn

Kulturminister Sienkiewicz: Polnischer Pavillon in Venedig eine Entscheidung für bestimmte Werte

18.04.2024 18:26
Die Idee hinter dem Pavillon und was er sich von der Ausstellung verspricht, erklärt Kulturminister Bartłomiej Sienkiewicz.