Deutsche Redaktion

Polens Präsident fordert NATO-Mitglieder zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf

22.04.2024 06:00
Andrzej Duda appellierte an Verbündete, ihre Verteidigungsausgaben auf bis zu drei Prozent ihres BIP zu erhöhen, die Ukraine weiterhin mit Waffen zu versorgen und die militärisch-industrielle Kapazität des Westens zu verstärken.
Prezydent Andrzej Duda spotkał się z przedstawicielami Polonii w Kanadzie
Prezydent Andrzej Duda spotkał się z przedstawicielami Polonii w KanadzieMarek Borawski/ KPRP/ Twitter/@PrezydentPL

Der Präsident hielt am Freitag in Vancouver eine Rede während eines Seminars über die transatlantische Sicherheit im Rahmen seines offiziellen Besuchs in Kanada. Wie er betonte, sollten sich die NATO-Mitglieder auf einen Krieg vorbereiten, indem sie ihre Verteidigungsausgaben auf zwei bis drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts erhöhen, die Ukraine weiterhin mit Waffen beliefern und die militärisch-industriellen Kapazitäten des Westens aufstocken, berichtete die kanadische Tageszeitung Globe and Mail. „Leider liegt der dunkle Schatten von Russlands Aggression gegen die Ukraine nicht nur über der transatlantischen Sicherheit, sondern auch über dem gesamten globalen Sicherheitssystem", fügte der polnische Präsident hinzu.

Polen hat als Nachbarland der Ukraine seine Verteidigungsausgaben auf vier Prozent seines BIP erhöht. Es ist einer der wichtigsten Stützpfeiler und der größten Lieferanten von Militärhilfe für die Ukraine. Laut Duda seien die Erfolgsaussichten für Kiew realistisch, wenn seine Kampffähigkeiten „durchdacht und effektiv" sicherstellt werden.

Wie Duda ergänzte, glaube Polen, dass Russland „sich in Richtung Westen bewegen würde, wenn die Ukraine fällt, mit den baltischen Staaten und Polen in seinem unmittelbaren Weg". „Wir müssen diese Grenze nicht nur in unserem Interesse schützen, sondern auch im Interesse der europäischen Verpflichtungen", betonte der polnische Staatschef.

Andrzej Duda sprach auch von der „imperialistischen Denkweise" Russlands. „Im Kern geht es um die ständige Ausweitung des Territoriums auf Kosten seiner Nachbarn. (...) Es handelt sich um eine Art sehr brutalen und sehr intensiven Kolonialismus in der Nähe seiner Grenzen", sagte Duda. Der Präsident wies auch darauf hin, dass der Jubiläums-NATO-Gipfel in Washington die Bereitschaft der Allianz zur kollektiven Verteidigung demonstrieren und gleichzeitig die Beziehungen zwischen der NATO und der Ukraine stärken müsse.

Der polnische Präsident besucht derzeit Nordamerika, wo er sich bereits mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump sowie mit der polnischen Diaspora in Kanada getroffen hat. Heute leben Schätzungen zufolge rund 20 Millionen Polen außerhalb ihres Heimatlandes, davon mehr als eine Million in Kanada.
IAR/ theglobeandmail.com/ps