Deutsche Redaktion

BASF-Chef: „Gasgeschäfte mit Russland waren ein Fehler"

23.04.2024 08:00
Der Chef des deutschen Chemieriesen BASF, Martin Brudermüller, hat zugegeben, dass es ein Fehler war, alles auf Gas aus Russland zu setzen. Wie das Handelsblatt schreibt, fordert Brudermüller eine neue deutsche Industriepolitik und kritisiert gleichzeitig die Passivität des Bundestags.
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Bild:Shutterstock/T. Schneider

In einer Aussage gegenüber dem Handelsblatt erklärte Brudermüller, dass „Deutschland weit unter seinen Möglichkeiten agiert. Wir brauchen eine große industriepolitische Initiative, die unser Land auf die Herausforderungen der Zukunft ausrichtet", betonte der BASF-Chef.

Laut Brudermüller, sei es ein Fehler gewesen, sich auf Gas aus Russland zu verlassen, den aber viele gemacht hätten. „Wenn man in die Vergangenheit blickt, ist es immer leicht zu sagen, was besser ist. Nach dem Ende des Kalten Krieges waren alle davon überzeugt, dass es die richtige Strategie sei, Russland ins europäische Haus zu holen, auch wirtschaftlich durch den Kauf von Rohstoffen", sagte er. „30 Jahre lang haben alle vom billigen Gas profitiert: das Land, die Wirtschaft, die Haushalte", so der Manager. Er gestand jedoch ein, dass die Reaktion auf die illegale Annexion der Krim 2014 anders hätte ausfallen müssen.

Wie das Wirtschaftsportal Bizneslaert erinnert, war BASF ein Finanzpartner des Nord Stream 2-Projekts. Berichten aus dem Jahr 2015 zufolge, sollte die ukrainische Route damit durch Lieferungen direkt aus Russland durch die Ostsee nach Deutschland ersetzt werden.

biznesalert/ps/adn