Polens Premierminister Donald Tusk warnt vor einer „pro-russischen Achse“ in Europa, nachdem der rumänische, nationalistische Präsidentschaftskandidat George Simion öffentlich den konservativen PiS-Präsidentschaftskandidaten Polens Karol Nawrocki unterstützt hat. „Russland jubelt“, schrieb Tusk am Dienstag auf X. Anlass war ein gemeinsamer Auftritt Simions und Nawrockis bei einer Kundgebung in Zabrze, nur wenige Tage vor den Wahlen in Polen und Rumänien. „Alles ist klar“, fügte Tusk hinzu.
Der Chef der EU- und NATO-kritischen Partei AUR, Simion, reagierte daraufhin mit einem alten Foto Tusks mit Wladimir Putin und den Worten: „Das ist Putins Mann in Polen. Niemand glaubt mehr an deine Lügen, Donald!“
Nationalistische Allianz gegen Brüssel
Während der Veranstaltung in Zabrze haben sich Nawrocki und Simion als künftige Präsidenten ihrer Länder erklärt und versprachen, eine „Europa der Vaterländer“ aufzubauen. Beide warfen Brüssel vor, die Nationalstaaten zu „EU-Provinzen“ machen zu wollen, und betonten den Schutz christlicher Familienwerte.
Nawrocki, der in Umfragen bei rund 18 Prozent liegt, hofft auf den Einzug in die Stichwahl am 1. Juni gegen den liberalen Favoriten Rafał Trzaskowski. In Rumänien hatte Simion im ersten Wahlgang am 5. Mai rund 27 erreicht. Am 25. Mai tritt er gegen den liberalen Bukarester Bürgermeister Nicușor Dan an. Sollte er gewählt werden, wäre er das erste rechtsextreme Staatsoberhaupt der EU seit dem Österreicher Jörg Haider, dem dies 2016 beinahe gelungen wäre.
MEGA-Allianz in Europa?
Simion erklärte gegenüber dem Magazin „The American Conservative“, dass er mit Nawrocki eine „pro-Trump MEGA-Allianz“ in Europa formen wolle. Als Partner nannte er Polens PiS, Italiens Fratelli d’Italia sowie mögliche Kooperationen mit Ungarns Fidesz, Frankreichs Rassemblement National, Deutschlands AfD und Polens Konfederacja – alle Teil rechter bis rechtsextremer Gruppierungen im EU-Parlament.
PR/RMF24/ps