Deutsche Redaktion

Von der Leyen ruft zur Deeskalation im Nahen Osten auf

16.06.2025 11:21
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich für eine rasche Deeskalation im Nahen Osten ausgesprochen, zugleich aber das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont. 
Ursula von der Leyen
Ursula von der LeyenOLIVIER HOSLET/PAP/EPA

Anlass ihrer Äußerung war der israelische Angriff auf iranische Nuklearanlagen sowie die darauffolgenden Vergeltungsangriffe Teherans auf israelische Städte. Von der Leyen äußerte sich am Montag in Kanada kurz vor Beginn des G7-Gipfels.

„Der Iran ist die Hauptquelle der Instabilität in der Region“, sagte die Kommissionspräsidentin. „Wir haben stets klargemacht, dass der Iran niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen darf. Eine diplomatische Lösung bleibt langfristig der beste Weg, um die Sorgen rund um das iranische Atomprogramm auszuräumen.“

Iran: Der Westen verwechselt den Aggressor mit dem Opfer

Inzwischen hat das iranische Außenministerium die Unterstützung westlicher Regierungen für die israelische Aggression scharf verurteilt. Laut dem Sprecher des Ministeriums, Esmail Bagei, verwechselt der Westen den Aggressor mit dem Opfer:

„Die Straflosigkeit des israelischen Regimes, unterstützt vollumfänglich von den Vereinigten Staaten und den westlichen Ländern, bringt den regionalen und globalen Frieden sowie die Sicherheit einer bisher unbekannten Gefahr aus. Deshalb verteidigen wir die Integrität Irans mit aller Kraft.“

Er rief den UN-Sicherheitsrat zum Handeln auf und verwies dabei auf die Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen. Zudem erinnerte er daran, dass die derzeitigen Verbrechen im Westjordanland und im Gazastreifen nicht vergessen werden dürfen.

Unterdessen wollen die EU-Außenminister am Dienstag in einer Videokonferenz über die Lage im Nahen Osten beraten. Die Sitzung wurde von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas einberufen. Ziel sei es, eine gemeinsame europäische Haltung zur weiteren Entwicklung in der Region zu finden.

PAP/jc

Tusk warnt vor globaler Eskalation nach israelischem Angriff auf Iran

15.06.2025 08:25
Nach israelischen Luftangriffen auf iranisches Territorium hat Polens Ministerpräsident Donald Tusk vor einer weltweiten Destabilisierung gewarnt. „Die Konfrontation zwischen Israel und dem Iran bewegt sich in Richtung eines regulären Krieges in der Region, der die ganze Welt destabilisieren könnte“, schrieb Tusk am Freitag auf Englisch in sozialen Netzwerken. „Seit dem Zweiten Weltkrieg waren wir einem globalen Konflikt nicht so nahe.“

Polen bereitet Evakuierung aus dem Nahen Osten vor. „Militär- und Zivilluftverkehr im Einsatz“

16.06.2025 06:30
Das polnische Außenministerium bereitet die Evakuierung von im Nahen Osten verbliebenen Polen vor. „Die Rückkehr ins Land ist kostenlos. Die militärische Luftfahrt ist seit den ersten Stunden der Krise einsatzbereit“, teilte Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz mit.