Auf einer Pressekonferenz wurde Karol Nawrocki von Journalisten zur Haltung des nationalistischen Aktivisten Robert Bąkiewicz gegenüber dem staatlichen Grenzschutz befragt. Bąkiewicz hatte auf X unter anderem einer Beamtin der Grenzschutzbehörde vorgeworfen, auf Anweisung der deutschen Seite Migranten ins Land gelassen und damit eine Straftat begangen zu haben. Der designierte Präsident hat Bąkiewicz für seine „bürgerliche Haltung an der Grenze“ gedankt.
„Es tut mir sehr leid, dass der polnische Staat monatelang mit der Krise an der Grenze nicht zurechtgekommen ist“, sagte Karol Nawrocki. „Deutschland hat Polen illegale Migranten zugeschoben. Darauf haben polnische Bürger reagiert – und dafür danke ich ihnen“, fügte er hinzu.
Nach Ansicht Nawrockis trage Premierminister Donald Tusk die Verantwortung für „bestimmte Konflikte“ zwischen Bürgern und der Grenzschutzbehörde. „Das ist eine Politik der gesellschaftlichen Spaltung“, sagte Nawrocki. Er betonte, dass nach seiner Vereidigung am 6. August „die polnischen Grenzen sicher sein werden“. „Ein Präsident kommt, der Polens Grenzen schützen wird“, erklärte er.
Tusk: Verhalten des künftigen Präsidenten ist empörend
Premierminister Donald Tusk hat sich am Dienstag zu den negativen Kommentaren gegenüber dem Grenzschutz geäußert. „Es ist empörend und skandalös, wenn Politiker – darunter auch der künftige Präsident – staatliche Dienste wie den Grenzschutz beleidigen, sich von ihnen distanzieren und sich stattdessen als Schirmherr rechter Aktivisten wie Herrn Bąkiewicz inszenieren, die die Arbeit des Grenzschutzes stören, bis hin zu Angriffen auf eine Grenzschutzbeamtin“, sagte Tusk. „Das ist absolut inakzeptabel“, fügte er hinzu.
Selbst ernannte Grenzschützer an der polnisch-deutschen Grenze
An einigen Abschnitten der polnisch-deutschen Grenze sind Personen aufgetaucht, die mit der von Robert Bąkiewicz gegründeten sogenannten „Grenzschutzbewegung“ verbunden sind. Mitglieder dieser Gruppe geben an, die Grenze vor Personen zu „schützen“, die versuchen, sie illegal zu überqueren.
PAP/Dziennik/ps