Deutsche Redaktion

Premier und Generalstabschef haben neuen NATO-Kommandeur in Warschau getroffen

26.07.2025 12:00
Polens  Regierungschef und ranghöchster Offizier haben mit dem NATO-Kommandeur über Russlands Krieg gegen die Ukraine, die regionale Verteidigungsplanung sowie über umfassendere sicherheitspolitische Herausforderungen weltweit gesprochen.
Premierminister Donald Tusk und der Oberste Alliierte Befehlshaber Europa (SACEUR) und Leiter des US European Command (EUCOM) General Alexus Grynkewich bei einem Treffen im Bro des Premierministers in Warschau, 25.07.2025.
Premierminister Donald Tusk und der Oberste Alliierte Befehlshaber Europa (SACEUR) und Leiter des US European Command (EUCOM) General Alexus Grynkewich bei einem Treffen im Büro des Premierministers in Warschau, 25.07.2025.PAP/Leszek Szymański

Polens Premierminister Donald Tusk hat am Freitag in Warschau den neu ernannten Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte Europas (SACEUR),US-General Alexus Grynkewich empfangen – ein Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen Polen und seinen wichtigsten Verbündeten.

Wie Regierungssprecher Adam Szłapka am Freitag vor Journalisten erklärte, zwinge die wachsenden Bedrohungen durch China und Russland Polen dazu, jederzeit mit dem Schlimmsten zu rechnen. „Es besteht kein Zweifel daran, dass die polnische Regierung in einem Modus arbeitet, in dem wir jederzeit einsatzbereit sein müssen“, sagte Szłapka.

Er wies darauf hin, dass Polen fast 5 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgibt – deutlich mehr als die meisten NATO-Mitglieder. Außerdem verwies er auf bevorstehende Großmanöver Iron Defender" sowie auf Polens anhaltende Bemühungen, die EU-Partner zu größeren Investitionen in die Verteidigungsinfrastruktur zu bewegen.

Der Befehlshaber des Generalstabs der Polnischen Streitkräfte, General Wiesław Kukuła hat mit Grynkewich über die Modernisierung des polnischen Militärs sowie den Ausbau zentraler Abschreckungs- und Widerstandsfähigkeiten gesprochen, teilte der Generalstab mit. Die beiden Generäle sprachen zudem über die Sicherheitslage im Ostseeraum und die Bedeutung, Lehren aus den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten zu ziehen.

Der Besuch von General Grynkewich erfolgt kurz nachdem er gewarnt hatte, dass die Vereinigten Staaten und die Europäische Union möglicherweise nur noch 18 Monate Zeit hätten, um sich auf einen potenziellen globalen Militärkonflikt mit Russland und China vorzubereiten.

Bei einer Sicherheitskonferenz in Wiesbaden – dem Sitz der NATO-Mission für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung in der Ukraine – erklärte Grynkewich, das Jahr 2027 könne sich als „Krisenjahr“ erweisen. Dem General zufolge könnten Peking und Moskau gemeinsam handeln. Sollte der chinesische Diktator Xi Jinping einen Angriff auf Taiwan starten, „würde er dies wahrscheinlich in Abstimmung mit dem russischen Diktator Wladimir Putin tun – was das Risiko eines globalen Konflikts mit sich bringt“, so Grynkewich.

Grynkewich ist ein ein Luftwaffengeneral belarussischer Herkunft, ausgebildeter Kampfpilot mit umfassender Kommandoerfahrung im Nahen Osten. Er hatte führende Positionen innerhalb der NATO sowie im US-Verteidigungsministerium inne. Anfang Juli hat er das Amt des Oberbefehlshabers der Alliierten Streitkräfte in Europa (SACEUR) von General Christopher Cavoli übernommen. Während seines Aufenthalts in Warschau hat sich Grynkewich am Freitag auch mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski sowie Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz getroffen.

PAP/ps

 

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